Indonesische Kautschukfarmer erhalten Pirelli-Unterstützung

Mit drei Zielen unterstützt Pirelli indonesische Kautschukfarmer und deren Familien: Sie sollen ein gutes Einkommen erwirtschaften, ihren Kindern eine solide Schulausbildung ermöglichen sowie ihre Kautschukbaumplantagen umweltgerecht betreiben können.

Ein unsichtbares Band verbindet Welten, die nicht nur räumlich weit auseinander liegen. Dieses Band verknüpft indonesische Betreiber kleiner Kautschukbaumplantagen mit der Spitzentechnologie der Pirelli Reifen. Seinen Anfang nimmt es auf der indonesischen Insel Sumatra. Sie liegt in einer der exotischsten Gegenden der Welt. Typisch für Sumatra sind die zahlreichen vorgelagerten Inselgruppen, große Waldgebiete, Vulkane, eine zum Teil noch unberührte Natur.

Doch Indonesien hat auch in anderer Hinsicht viel zu bieten. Dort befindet sich zum Beispiel eines der weltweit größten Anbaugebiete der Hevea Brasiliensis, besser bekannt als Kautschuk- oder Parakautschukbaum. Dessen Rinde liefert einen der wertvollsten Rohstoffe der Welt: Latex. Aus diesem Milchsaft wird Naturkautschuk gewonnen, der zu Gummi vulkanisiert werden kann.

Aktuell bestreiten in Indonesien rund zwei Millionen Familien ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau von Kautschukbäumen, viele davon seit mehreren Generationen. Es sind die Familien von Kleinbauern, die in der Geschichte vom nachhaltigen Wirtschaften eine wichtige Rolle spielen. Sie betreiben ein kompliziertes Gewerbe, das größte Sorgfalt erfordert. Denn um ein guter Kautschukfarmer zu sein, bedarf es viel Erfahrung und höchster Präzision selbst bei den kleinsten Bewegungen. Nur wenn sie über beide Eigenschaften in ausreichendem Maße verfügen, erhalten die Kleinbauern von ihren Bäumen ein Produkt mit Top-Qualität, das weiterverarbeitet werden kann.

Der entscheidende Arbeitsschritt ist das sogenannte Anzapfen. Dabei wird mit einem Spezialwerkzeug die Rinde des Baumes mit äußerster Vorsicht abgezogen, um den Baum nicht zu beschädigen und seine Milchsaftproduktion nicht zu beeinträchtigen. Zudem achten die Bauern darauf, mögliche Verunreinigungen der Bäume zu vermeiden, denn sie würden die Qualität des Latex mindern. Die große Sorgfalt beim Anschnitzen der Rinde ist auch maßgeblich für den Erhalt der Bäume: Ein falsch gesetzter Schnitt kann sie verletzen und ihre Produktivität drastisch senken. Nur wenn diese Arbeit meisterhaft ausgeführt wird, bleiben die Bäume wie auch ihre Umgebung gesund. Ein verschnittener Baum hingegen bringt dem Farmer keinen Ertrag mehr. Er verkümmert und erhöht das Risiko, weitere Waldgebiete abholzen zu müssen, um Platz für neue Kautschukbaumplantagen zu schaffen. Dieses Vorgehen belastet die Artenvielfalt Indonesiens stark.

Pirelli bezieht Naturkautschuk nicht von den Farmern, sondern von Fertigungsunternehmen. Diese Firmen kaufen den Milchsaft direkt von den Farmern und bereiten ihn für die industrielle Weiterverarbeitung auf. Eines der größten Fertigungsunternehmen Indonesiens ist Kirana Megatara. Es hält einen Anteil von 18 Prozent am nationalen Naturkautschukmarkt. Pirelli gehört seit Jahren zu den Kunden. Dabei habe sich im Laufe der Zeit eine Partnerschaft entwickelt, die deutlich über eine rein wirtschaftliche Beziehung hinausgehe, schreibt der italienische Reifenhersteller in einer Pressemitteilung: Ihr Fundament sei die in beiden Unternehmen stark ausgeprägte soziale Verantwortung. Und so wurden die Partner zu den Hauptakteuren eines Nachhaltigkeitsprojekts, von dem die indonesischen Kautschukfarmer und ihre Familien profitieren sollen.

Im Mittelpunkt des gemeinsamen Projekts steht die Schulung der Farmer. Sie soll ihnen und ihren Familien höhere Einkünfte sichern und zugleich zum Schutz der Umwelt beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, veranstalten Pirelli und Kirana Megatara unter anderem regelmäßig Wettbewerbe. Dabei demonstrieren die lokalen Bauern, die zu den Lieferanten von Kirana Megatara gehören, einmal im Jahr ihre Techniken, die Rinde von den Kautschukbäumen zu schälen. Dabei dienen die besten Schneider als Lehrmeister für die anderen.

Darüber hinaus vermitteln Experten den Farmern aktuelle Informationen über das Kultivieren ihrer Bäume. Dieses Wissen ermöglicht es ihnen, stets einen von Verunreinigungen freien Milchsaft zu erhalten, dessen hohe Qualität ihnen einen hohen Verkaufspreis sichert. Zugleich ist der Wettbewerb Bestandteil eines großen Festtages für Jung und Alt. An dessen Ende werden die drei Farmer mit der besten Schältechnik ausgezeichnet und erhalten attraktive Prämien.

Indonesien hat eines der weltweit größten Anbaugebiete der Hevea Brasiliensis, besser bekannt als Kautschuk- oder Parakautschukbaum

Indonesien hat eines der weltweit größten Anbaugebiete der Hevea Brasiliensis, besser bekannt als Kautschuk- oder Parakautschukbaum

Die Unterstützung von Pirelli und Kirana Megatara beschränkt sich aber nicht auf das Erhöhen der Produktivität, obwohl dieser Aspekt für das Bestehen im intensiven Wettbewerb der indonesischen Naturkautschukerzeuger entscheidend ist. Beide Unternehmen engagieren sich zudem in der Ausbildung der jüngeren Generation. Dazu gehört, begabten Schülern ein Studium zu finanzieren. Zudem fördern Pirelli und Kirana Megatara die Kinder der lokalen Kautschukbaumfarmer mit Stipendien, um ihnen eine solide Schulausbildung zu ermöglichen. Auf diese Weise können sie später ihre Familien in mehrerer Hinsicht unterstützen: beim Betreiben der Plantage, beim Beachten wichtiger Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes sowie beim Ausbau ihrer dörflichen Gemeinschaft.

Oberstes Ziel der von Pirelli begründeten Partnerschaft mit Kirana Megatara und den indonesischen Kautschukfarmern ist das Schaffen von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Werten. Die gezielte Ausbildung der jungen Generation trägt maßgeblich dazu bei, die Produktivität der Kautschukbaumplantagen zu erhöhen, ohne dadurch die Umwelt zu schädigen. Zugleich wird das weitere Abholzen von Waldgebieten verhindert, um das biologische Gleichgewicht in den betroffenen Regionen zu bewahren. dv

 

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