Tire Technology Expo: Lanxess-Geschäftsbereich ADD zeigt sich

Der Geschäftsbereich Rhein Chemie Additives (ADD) des Kölner Spezialchemie-Konzerns Lanxess präsentiert sich vom 16. bis 18. Februar auf der Tire Technology Expo 2016. Von der Neuformierung vor gut einem Jahr, mit der die meisten Additiv-Geschäfte des Konzerns unter einem Dach gebündelt wurden, sollen auch Kunden in der Reifenbranche profitieren – was nicht nur aktuelle Investitionen in den Ausbau des Geschäfts mit den innovativen Rhenoshape-Reifenheizbälgen belegen: Im besonderen Fokus der Kautschuk-Experten von ADD stehen am Lanxess-Stand C112 vordispergierte, polymergebundene Additive, Verarbeitungswirkstoffe sowie Vulkanisations- und Füllstoffaktivatoren. Ebenso von Interesse sind das umfangreiche Portfolio an Rhenodiv-Trennmitteln, die Laufstreifen-Markierungsfarben der Rhenomark-Familie und das Inline-Prozessüberwachungssystem Rhenowave, von dem vor allem Kautschukverarbeiter mit einem großen Durchsatz profitieren.

„Die Reifenbranche ist nach wie vor einer unserer wichtigsten Kunden“, sagt Dietmar Hoff, Leiter des Produktmanagements Tire Products bei ADD. „In unserer Rubber Business Line stehen alleine Reifenheizbälge plus der dazugehörigen Trennmittel für rund ein Fünftel des Umsatzes. Lanxess ist der einzige unabhängige Anbieter weltweit, der diese sogenannten Bladder mitsamt der darauf abgestimmten Trennmittel aus einer Hand anbieten kann. Bladder mit Permanent-Coating erleichtern nochmals die Arbeit der Reifenproduzenten – sie machen ein ständiges Nachsprühen von Trennmitteln überflüssig und helfen so, den Produktionsprozess erheblich effizienter zu gestalten.“

Zum Engagement im Bladder-Geschäft gehören unter anderem der Start einer neuen Produktionsanlage für Bladder zur Herstellung von Traktor-Reifen in Burzaco (Argentinien) und die kürzlich erfolgte Eröffnung einer neuen Produktionslinie für Vulkanisationsheizbälge zur Herstellung von Pkw- und Nutzfahrzeugreifen in Qingdao (China). Diese Anlage – die vierte Bladder-Produktion des Unternehmens – soll das globale Produktionsnetzwerk des Anbieters ganz besonders in dieser wichtigen Region stärken: In China werden weltweit am meisten Reifen produziert.

In Qingdao werden Heizbälge sowohl im Kompressions- als auch im Spritzgussverfahren produziert. Die anderen Bladder-Produktionsstandorte von Lanxess werden permanent ausgebaut und derzeit zum Beispiel um neue Extruder ergänzt. Am Standort Porto Feliz (Brasilien) wurde kürzlich zudem das hauseigene Rhenowave-System von Lanxess implementiert.

Rhenowave

Dieses Inline-Prozessüberwachungssystem fungiert hier als integraler Bestandteil der Mischungs- und Extrusionslinie – und erklimmt in Brasilien zugleich eine neue Stufe: Mittels Ultraschall erkennt Rhenowave ohne aufwändige Stichprobenentnahme, ob die Kautschukmischung Verunreinigungen enthält. Auch die Homogenität des Extrudats lässt sich nun unmittelbar beurteilen. Jüngste Weiterentwicklungen machen sogar die Analyse der Verteilung von Vulkanisationsmitteln wie Rhenogran AP möglich – über die Zugabe geeigneter Marker. „Mit Rhenowave können wir jetzt endlich gültige Aussagen über die Dispersion von Füllstoffen und Vernetzern machen – direkt am Extruder, also dort, wo es darauf ankommt“, so Benjamin Bechem, Marketing New Technologies. „Damit ermöglicht das System dem Anwender, seine Produktion wirtschaftlicher zu gestalten, ohne dass sich die Ausschussraten erhöhen. Hier standen viele Anwender kontinuierlicher Produktionsverfahren in der Gummi-Anwendungstechnik bislang vor einem erheblichen Zielkonflikt.“

„Diese beiden Beispiele, Bladder und Rhenowave, zeigen in besonderer Weise, wie wir in der Gummi-Fachwelt wahrgenommen werden“, so Hoff: „Wir sind weit mehr als ein klassischer Additiv-Lieferant. Wir sind ein Partner, der Lösungen für Probleme anbietet, vor denen die Gummibranche steht. Der Kunde entscheidet sich für eine Technologie – und wir bieten nahezu alles, was er braucht, um damit optimale Ergebnisse zu erzielen. Und zwar aus einer Hand: Unsere Marketingteams, die sich speziell um die Belange unterschiedlicher Kunden kümmern – große Reifenhersteller brauchen eine andere Betreuung als kleinere Hersteller technischer Gummiartikel – greifen bei Rhein Chemie Additives auf ein erheblich gewachsenes Portfolio zurück, das man in dieser Vielfalt in der Branche kaum ein zweites Mal finden wird. Das macht uns für viele Kunden zu einem noch schlagkräftigeren Partner.“

„Smarte Chemie“

Zugleich fördert die neue Struktur des Geschäftsbereichs ADD Lanxess-interne Synergieeffekte. Ein Beispiel sind mögliche Chancen, die sich durch die Nutzung von „Kunststoff-Weichmachern“ in Gummi ergeben könnten. Möglicherweise lassen sich damit sogar die dynamischen Eigenschaften von Reifen beeinflussen – dies wird derzeit analysiert.

Die Expertise in der Kautschukchemie bleibt ein wichtiges Standbein von Rhein Chemie Additives. Das zeigt auch ein Vortrag unter dem Titel „Processing promoters as problem solvers for silica compounds“, den Anwendungstechniker Torsten Ziser in Hannover vor Fachpublikum halten wird: Verarbeitungshilfsmittel sollen bewirken, dass sich Füllstoffe möglichst homogen in der Gummimischung verteilen. Diese Aufgabe erfüllen sie, indem sie die Viskosität des Compounds verringern – was allerdings auch die Eigenschaften des Vulkanisats beeinflussen kann. So können diese Additive auch die Performance des Reifens mitprägen. Der Einsatz von Aktiplast STA/S oder Aktiplast GE 2340 beispielsweise bewirkt einen verringerten Rollwiderstand. In seinem Referat betrachtet Ziser das umfangreiche Angebot des Unternehmens hinsichtlich dieser Problematik und arbeitet die Eigenschaften und Besonderheiten einzelner Produkte heraus.

„Wir laden alle Besucher der Tagung ein, dieses Thema und andere Fragen an unserem Stand C112 mit den anwesenden Kollegen zu diskutieren“, so Hoff. „Lanxess engagiert sich bewusst nur in ausgewählten Additiv-Märkten: Überall da, wo wir mit unseren Produkten, mit Technologien und Services wirklich etwas ausrichten und einen Mehrwert schaffen können. Die Reifenbranche ist hier sicher der Idealfall – und die Tire Technology-Tagung das zentrale Event der Industrie. Wir freuen uns über den fachlichen Austausch!“ dv

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