Hiobsbotschaft für die Reifenbranche? Landwirte investieren (noch) weniger

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Das Geschäft mit Landwirtschaftsreifen hat – wie das in vielen anderen Produktsegmenten auch – in der jüngeren Vergangenheit hierzulande nicht gerade Anlass für großartige Begeisterungsstürme geboten. Gleichzeitig spricht der Deutschen Bauernverband (DBV) mit Blick auf die Ergebnisse seines jüngsten Konjunkturbarometers Agrar davon, dass die Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft zum Jahreswechsel 2015/2016 „einen neuen Tiefpunkt“ erreicht habe. Da demzufolge im ersten Halbjahr 2016 nicht zuletzt 200 Millionen Euro weniger für Maschinen und Geräte aufgewendet werden sollen, sind das wohl auch für die Reifenbranche nicht sonderlich erbauliche Nachrichten.

Schließlich sank schon von 2013 auf 2014 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) der Absatz an so bezeichneten Farmreifen im deutschen Ersatzmarkt mit Blick auf das Geschäft Handel in Richtung Verbraucher nach Informationen des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) um fünf Prozent von gut 250.000 auf fast 238.000 Einheiten. Grundsätzlich stimmt die Absatzentwicklung Industrie an Handel laut Daten der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) ebenfalls nicht viel positiver, selbst wenn der 1,4-prozentige Rückgang im sogenannten Sell-in von den 2014 etwa 224.000 Farmreifen auf die annähernd 221.000 Stück im zurückliegenden Jahr augenscheinlich deutlich kleiner ausgefallen ist als das 10,7-prozentige Minus, das von 2013 auf 2014 registriert wurde.

Nichtsdestoweniger klingen die Ergebnisse vom jüngsten DBV-Konjunkturbarometer Agrar nach der vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Bereich Landtechnik diagnostizierten „Wachstumspause“ schon fast wie eine weitere Hiobsbotschaft auch für die Reifenbranche. Zumal das für das erste Halbjahr 2016 geplante Investitionsvolumen mit 3,3 Milliarden Euro um nicht weniger als 1,4 Milliarden Euro unter dem Bezugswert für den Vorjahreszeitraum 2014 und sogar drei Milliarden Euro unter dem für das erste Halbjahr 2013 liegen soll. Laut dem DBV wollen bis Jahresmitte nur 28 Prozent der Landwirte investieren. Vor Jahresfrist habe die Quote demgegenüber noch bei 34 Prozent gelegen und vor zwei Jahren bei 40 Prozent. Für Maschinen und Geräte wollen die Landwirte im ersten Halbjahr 2016 demnach nur noch 900 Millionen Euro aufwenden, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch 1,1 Milliarden Euro waren. christian.marx@reifenpresse.de

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