Zweite Formel-E-Saison und bis 2018/19 mit Michelin

Am kommenden Wochenende geht die FIA Formel E-Weltmeisterschaft in die neue Saison. Wie bereits im Premierenjahr der innovativen, mit rein elektrisch angetriebenen Rennwagen ausgetragenen Motorsportserie profitieren die zehn Teams vom speziell entwickelten Allroundreifen Pilot Sport EV im handelsüblichen 18-Zoll-Format. Michelin wird die Formel E bis mindestens Ende der Saison 2018/2019 als exklusiver Ausrüster unterstützen.

Als amtierende Weltmeister nehmen e.dams-Renault, Nelson Piquet jr. und Michelin die Mission Titelverteidigung in Angriff. Zahlreiche Neuheiten sorgen für noch mehr Spannung und noch größere Fan-Nähe. Darüber hinaus erhält die Formel E mit dem ehemaligen Formel-1-Champion Jacques Villeneuve prominenten Zuwachs.

„Wir freuen uns, dass der Motorsport-Weltverband FIA Michelin auch für die kommenden vier Jahre als alleinigen Reifenausrüster ausgewählt hat“, erklärt Michelins Motorsportdirektor Pascal Couasnon. „Die Formel E bietet ideale Bedingungen zur Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien für eine nachhaltige Mobilität in unseren Innenstädten. Der Michelin Pilot Sport EV, den wir eigens für diese Rennserie entwickelt haben, stellt eine Revolution im Motorsport dar und fand bei allen Fahrern und Teams viel Anklang.“

Hintergrund: Die Premiummarke rüstet die Formel E mit speziell entwickelten 18-Zoll-Rennreifen aus, die bei jeder Asphalttemperatur funktionieren. Rein optisch ähneln sie konventionellen Serienprodukten der Dimension 255/40 (vorn) und 305/30 (hinten), tatsächlich aber verbirgt sich unter ihrer profilierten Lauffläche Zukunftstechnologie. Der Clou: Die Einheitspneus bieten sowohl bei trockener als auch bei nasser Fahrbahn Grip – wie das zum Teil verregnete Qualifying für den Finallauf in London bewiesen hat. Auf diese Weise genügt pro WM-Lauf und Fahrzeug ein einziger Satz. Somit muss Michelin pro Formel E-Wochenende nicht mehr als 200 Exemplare an die Strecke bringen. Auch dies wirkt sich positiv auf die Umweltbilanz der Serie aus.

Welche Allroundqualitäten der Pilot Sport EV beweisen musste, zeigt ein Blick zurück auf die vergangene Saison. „Wir wurden mit einer großen Bandbreite unterschiedlichster Fahrbahnqualitäten konfrontiert“, betont Serge Grisin, Projektleiter des Formel E-Programms von Michelin. „Sie reichte von robusten Betonplatten in den USA und dem glatten Asphalt in Monaco über die unebene Piste in einem Londoner Stadtpark bis hin zu dem verschleißintensiven Flughafen-Asphalt von Berlin-Tempelhof. Keine andere FIA-Weltmeisterschaft wartet diesbezüglich mit so großen Unterschieden auf. Hinzu kommen die stark voneinander abweichenden Wetterbedingungen: In Malaysia war es heiß und feucht, in Buenos Aires brannte die Sonne, in London hat es zeitweise geregnet. Trotzdem konnte unser Reifen seine Leistungsfähigkeit überall bestätigen – das hat uns auch die durchgehend positive Reaktion der Teams gezeigt. Aus diesem Grund fiel es uns leicht, der Bitte der FIA zu entsprechen, an der Spezifikation des Pilot Sport EV für das zweite Formel-E-Jahr nichts zu verändern.“

Viele Erfahrungswerte und Erkenntnisse, die Michelin mit dem speziellen Formel-E-Rennreifen gesammelt hat, fanden inzwischen sogar ihren Weg in die Serie. So profitiert zum Beispiel der neu entwickelte Pilot Sport 4 von Innovationen, die sich zuvor in der emissionsfreien Weltmeisterschaft bewährt haben. „Auch in der neuen Saison werden wir so viele Daten wie möglich sammeln“, erläutert Pascal Couasnon. „Was die Feuerprobe auf der Rennstrecke besteht, kann auch die Bereifung von Straßenautos beflügeln. Wir nutzen Motorsport als spezielle Laborsituation, um Technologien zu testen, die uns voranbringen.“

Der Formel E-Kalender für die Saison 2015/2016 umfasst elf ePrix. Los geht es am 24. Oktober in Peking, gefolgt vom Rennen in Putrajaya (Malaysia) am 7. November. Danach sind Punta del Este in Uruguay (19. Dezember 2015) und Buenos Aires in Argentinien (6. Februar) an der Reihe. Der fünfte Lauf findet am 12. März 2016 statt, den genauen Austragungsort geben die Organisatoren noch bekannt. Es folgt der ePrix von Long Beach in den USA (2. April 2016), bevor die Formel E am 23. April zum ersten Mal in Paris gastiert. Knapp vier Wochen später macht das Spektakel in Deutschland Station: Am 21. Mai sorgen die bis zu 200 kW starken Elektro-Rennwagen auf dem ehemaligen Flugplatz in Berlin Tempelhof für packende Action. Danach reist die Formel E nach Russland: Am 4. Juni elektrisieren die Michelin bereiften Boliden Moskau. Wie bereits in der vergangenen Saison finden die beiden Finalläufe am 2. und 3. Juli in London statt. dv

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