Starkes zweites Lanxess-Quartal, Kautschukgeschäft vor Umwälzungen

Der Spezialchemiekonzern und Zulieferer der Reifenindustrie Lanxess (Köln) hebt nach einem starken zweiten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr 2015 an. Der Konzern erwartet ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 840 und 880 Millionen Euro. Im Rahmen der Neuausrichtung des Unternehmens steht das Kautschukgeschäft vor gravierenden Umwälzungen.

Der Umsatz verbesserte sich im zweiten Quartal 2015 um 4,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro nach 2,0 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Höhere Absatzmengen und positive Währungseffekte glichen rohstoffpreisbedingt niedrigere Verkaufspreise dabei mehr als aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 13 Prozent von 239 auf 270 Millionen Euro. Getrieben wurde diese Entwicklung durch gestiegene Absatzmengen, Einsparungen aus der Neuausrichtung und positive Währungseffekte aus dem starken US-Dollar. Entsprechend stieg die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf 12,8 Prozent nach 11,8 Prozent im Vorjahresquartal. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich um 58,2 Prozent auf 87 Millionen Euro von zuvor 55 Millionen Euro. Neben der operativen Entwicklung trugen zu dem Anstieg auch Erlöse aus dem Verkauf von Anlagevermögen bei.

Das vom Konzern im vergangenen Jahr initiierte Drei-Phasen-Programm zur Neuausrichtung liegt weiterhin voll im Plan. Die erste Phase hat Lanxess bereits erfolgreich umgesetzt. Maßnahmen der zweiten Phase, die auf die Verbesserung der operativen Wettbewerbsfähigkeit zielt, sind ebenfalls eingeleitet, etwa die Neuausrichtung der Produktionsnetzwerke für die Kautschuke EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) und Nd-PBR (Neodymium-basierter Performance-Butadien-Kautschuk), wie er für die Reifenherstellung benötigt wird.

Bei der dritten Phase steht die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsportfolios im Fokus, insbesondere durch mögliche Kooperationen im Kautschukbereich. „Hier sind wir in sehr konstruktiven Gesprächen und gehen davon aus, im Laufe der zweiten Jahreshälfte zu konkreten Ergebnissen zu kommen“, sagt der Lanxess-Vorstandsvorsitzende Matthias Zachert.

Lanxess hat begonnen, sein Kautschukgeschäft im Rahmen eines Carve-out-Prozesses in eine rechtlich eigenständige Geschäftseinheit innerhalb des Konzerns zu überführen. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um das Kautschukgeschäft in eine Allianz einbringen zu können“, so Zachert. Die neue Einheit soll die Geschäftsbereiche Tire & Specialty Rubbers (TSR) und High Performance Elastomers (HPE) mit ihren insgesamt 20 Werken und rund 3.700 Mitarbeitern sowie unterstützende Stabsfunktionen umfassen. dv

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