„Harte Zeiten“ im Kfz-Gewerbe – Unverständnis für hohe Lohnforderung

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Mit Unverständnis hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) auf die für alle Tarifgebiete von der Gewerkschaft IG Metall geforderte Lohnerhöhung um 5,5 Prozent reagiert. „Das ist das falsche Signal zur falschen Zeit“, meint Dr. Harry Brambach, Vorsitzender des sozialpolitischen Ausschusses im ZDK, der von „harten Zeiten“ spricht, welche die Branche gerade durchmache. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die durchschnittliche Rendite von Autohäusern und Werkstätten, die sich im vergangenen Jahr bei etwa einem bis 1,2 Prozent gelegen hat. Dies sei absolut nicht ausreichend, um damit die steigenden Anforderungen an die Autohäuser und Werkstätten dauerhaft erfüllen zu können. Notwendig seien mindestens drei Prozent. Zudem hatte der ZDK mit Blick auf 2014 von einem um 3,4 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro zurückgegangenen Umsatz im Servicegeschäft berichten müssen. Darüber hinaus wird die Befürchtung geäußert, dass dieses Geschäftsfeld in Zukunft immer weniger in der Lage sein wird, mit Quersubventionen Verluste im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft auszugleichen. Denn die mengenmäßigen Zuwächse im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft täuschten über die wahren Marktverhältnisse hinweg. „So wurden im vergangenen Jahr 35,2 Prozent der knapp 3,04 Millionen Neuwagen direkt von den Herstellern und damit am Autohandel vorbei verkauft. Der zum Teil irrwitzige Preiskampf durch Lockvogelangebote im Internet trage zum permanenten Druck auf die Margen bei“, so der ZDK. Und am Geschäft mit den fast 7,1 Millionen Gebrauchtfahrzeugen 2014 hätte der Handel lediglich einen 59-prozentigen Anteil gehabt, während die restlichen 41 Prozent auf den Privatmarkt entfielen. Diese Fakten sowie die Tatsache einer aktuellen Inflationsrate nahe null Prozent dürften bei den anstehenden Tarifverhandlungen nicht außer Acht gelassen werden, argumentiert Dr. Brambach. cm

 

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