Elektromobilität: Goodyear stellt Strom produzierenden Konzeptreifen in Genf vor

Goodyear präsentiert derzeit auf dem Automobilsalon in Genf seinen neuesten „zukunftsweisenden Konzeptreifen“, der Strom produziert. Der von den Ingenieuren des Goodyear Innovation Center Luxembourg konzipierte Reifen, der schlicht nach seinem Entwicklungscode „BH03“ benannt wurde, kann Hitze sowie entstehende Deformationen in elektrische Energie umwandeln. Angesichts des weltweit zunehmenden Interesses an Elektrofahrzeugen erwartet Goodyear, dass diese Art von Innovation bei der anhaltenden Diskussion über die Zukunft der Mobilität eine bedeutende Rolle spielen werde, wie Xavier Fraipont vom GICL in Genf im Gespräch mit der der NEUE REIFENZEITUNG erläuterte. Bei dem Reifen handelt es sich um eine reine Konzeptentwicklung, die einen Beitrag zum internen Denkprozess über innovative Lösungen bei Goodyear darstellen soll. Das Unternehmen plant nicht, den Reifen auf den Markt zu bringen.

„Wir haben diesen Strom produzierenden Konzeptreifen aus Überlegungen zu Energie- und Umweltfragen heraus entwickelt. Jede zukunftsweisende Idee hat ihren Ursprung in einer gesellschaftlichen Herausforderung. Wir arbeiten an einer besseren Zukunft und nehmen uns dabei diesen Herausforderung an“, erläutert Jean-Pierre Jeusette, Leiter des Goodyear Innovation Center Luxembourg, in dem der Konzeptreifen entwickelt wurde. „Wir sind fest davon überzeugt, dass dieser Reifen inspirieren wird und dass die durch ihn gewonnenen Erkenntnisse in zukünftige Entwicklungen einfließen werden.“

Die vom Konzeptreifen produzierte elektrische Energie wird an die Akkus des Hybridantriebs eines Fahrzeugs sowie andere Bordtechnologien geleitet. Der Reifen produziert den Strom dabei mithilfe von zwei unterschiedlichen Materialien:

•       Thermoelektrisches Material wandelt die Hitze, die von der ultraschwarzen Textur innerhalb des Reifens im Stand durch Licht-/Hitze-Absorption und während der Fahrt durchs Rollen produziert wird, in elektrische Energie um.

•       Piezoelektrisches Material wandelt die aufgrund von Druck entstehenden Strukturdeformationen in elektrische Energie um.

Diese neuen Materialien bilden ein 3D-Netz, das die innere Struktur des Reifens darstellt. Diese Struktur könnte beispielsweise stützend fungieren, wenn der Reifen beschädigt wird und Luft verliert. Dies wird im Goodyear-Entwicklungszentrum in Luxemburg als „eine alternative Möglichkeit für die RunOnFlat-Technologie“ verstanden, ergänzt Xavier Fraipont, Director Tire Technology Consumer Tires. Darüber hinaus besitzt der Reifen einen großen umlaufenden Kanal, um die Aquaplaningwiderstandsfähigkeit zu erhöhen und eine einzigartige Geräusch absorbierende Lauffläche.

„Dieser Strom produzierende Konzeptreifen ist ein weiterer Beleg für die herausragende Innovationsfähigkeit unserer Ingenieure und Wissenschaftler im Goodyear Innovation Center Luxembourg. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir diesen Reifen nun in Genf vorstellen können“, betont Jeusette. „Die Entwicklung dieser Reifentechnologie treibt unser unablässiges Bestreben nach Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherheit weiter voran.“

Da der Reifen als reines Konzept entwickelt wurde, wird er nicht in Produktion gehen. Konzeptreifen seien Teil des Innovationsprozesses bei Goodyear. „Mit ihnen wird zum einen das Ziel verfolgt, Diskussionen über neue Lösungen anzustoßen. Zum anderen sollen die Ingenieure hierdurch abseits von ausgetretenen Pfaden denken, um smarte Lösungen für die Zukunft zu liefern“, heißt es dazu ergänzend in einer Mitteilung. ab

 

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