Schwellenländer sind Treiber des Wachstums im globalen Automarkt

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Mit einer Studie in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungs- und Beratungsinstitut BIPE, für die TNS-Sofres im Juli vergangenen Jahres unter anderem auch eine repräsentative internetbasierte Befragung von mehr als 7.550 Verbrauchern in 14 Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Portugal, Spanien, der Türkei, Japan, den USA, Brasilien, China, Südafrika) durchführte, hat die Commerz Finanz GmbH die Entwicklung des globalen Automobilmarktes analysiert. Ein Ergebnis des sogenannten „Automobilbarometers 2015“: Auch dieses Jahr soll der Absatz an Neufahrzeugen erneut die 80-Millionen-Marke überschreiten, wobei mit Blick auf die einzelnen Länder bzw. die unterschiedlichen Märkte weltweit jedoch von einem „Wachstum verschiedener Geschwindigkeiten“ die Rede ist. Soll heißen: Das für Schwellenländer wie Brasilien und China erwarteten Zuwächsen fallen deutlich größer aus als beispielsweise das in Europa.

Laut der Commerz Finanz GmbH – ein Gemeinschaftsunternehmen von BNP Paribas Personal Finance S.A. und Commerzbank AG – ist 2013 der Pkw-Absatz in den Schwellenländern um fünf Prozent gegenüber dem Jahr zuvor angestiegen, wohingegen die Wachstumsrate für die Automärkte in den Industrieländern mit durchschnittlich drei Prozent beziffert wird. Letztere habe jedenfalls nicht ausgereicht, um die ihrer Sättigung entgegensteuernden Märkte wieder auf Vorkrisenniveau zu heben, heißt es weiter. Gemeint damit sind freilich die Pkw-Absatzzahlen in den Industrieländern, denn global gesehen habe das deutliche Plus in den Schwellenländern sehr wohl dazu geführt, dass der weltweite Autohandel das Absatzniveau aus der Zeit vor der Wirtschaftskrise übertroffen hat.

Und diese positive Entwicklung soll sich weiter fortsetzen, sagt doch Christian Geißler, Bereichsleiter Automotive und Caravan der Commerz Finanz GmbH, dass „für den globalen Automarkt jährliche Zuwachsraten von 3,5 Prozent zu erwarten“ sind. „Weltweit dürften 2018/2019 mehr als 100 Millionen Fahrzeuge verkauft werden“, ergänzt er. Doch nicht nur Neuwagen erfreuen sich demnach einer steigenden Beliebtheit, auch gebrauchte Pkw würden immer beliebter und sei der Markt für private Gebrauchtfahrzeuge in den meisten Ländern (Ausnahme: China) mittlerweile größer als der für Neuwagen: Der Studie zufolge entfallen in Deutschland beispielsweise auf jeden verkauften Neuwagen zwei Gebrauchtwagen, während es im europäischen Durchschnitt sogar beinahe drei sein sollen.

Darüber hinaus wurde bei der Untersuchung eine starke Verbundenheit der Autokäufer mit den aus ihrem jeweiligen Heimatland stammenden Fahrzeugmarken festgestellt. Besonders groß fällt diese offenbar in Japan aus, entscheiden sich dort doch immerhin 94 Prozent aller Käufer für ein japanisches Fahrzeug. In Deutschland bevorzugen immerhin noch 57 Prozent ein Fabrikat aus ihrem Heimatland, während in den USA und China beispielsweise nur jeder dritte Autofahrer einen Pkw aus dem eigenen Land fährt.

Bei alldem steht gemäß den Umfrageergebnissen beim Autokauf der „zweckbestimmte und praktische Nutzen“ im Vordergrund: Demnach verbinden 94 Prozent der Befragten den Pkw mit Zeitgewinn, für 91 Prozent ist er ein unersetzliches Fortbewegungsmittel und 90 Prozent assoziieren damit Freiheit bzw. Unabhängigkeit. „Für 83 Prozent der Verbraucher ist das Auto ‚etwas, das viel Geld kostet’. Aufgrund des geringen Einkommens sind der Kauf und die Nutzung eines Pkw vor allem für Verbraucher aus Schwellenländern eine große Herausforderung. Für diese Konsumenten werden in Zukunft Low-Cost-Fahrzeuge von Interesse sein, während europäische Autokäufer funktionalen Aspekten große Bedeutung beimessen“, heißt es weiter in der Studie. cm

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