Michelin schließt Auslieferungslager in Freystadt – Synergien erzielen

Auch Michelin will seine Logistikstrukturen in Deutschland den sich ändernden Marktanforderungen weiter anpassen. Wie das Unternehmen gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG bestätigt, werde man zum Ende dieses Jahres das 18.000 m² große Auslieferungslager in Freystadt südlich von Nürnberg schließen. Man definiere den notwendigen Flächenbedarf heute anders als zuvor, so Dr. Gudrun Langer, Direktorin Kommunikation bei Michelin in Deutschland. Folglich werde man versuchen, durch neue Logistikstrukturen entsprechende Synergien zu erzielen, zumal man mit weiteren Lagern im Süden Deutschlands – Landau (Zentrallager) und Ulm sowie das Zentrallager von Ihle Baden-Baden in Muggensturm – logistisch gesehen bereits überaus gut repräsentiert ist.

Das Lager in Freystadt war lediglich gemietet und Michelin hat den Mietvertrag zum Ende dieses Jahres nicht verlängern wollen, um die notwendigen Anpassungen in der Logistik vorantreiben zu können. Für die 37 Beschäftigten bedeutete das zunächst die Kündigung. Langer betont allerdings, alle Mitarbeiter hätten das Angebot erhalten, an anderen Michelin-Standorten eine neue Aufgabe zu übernehmen. Während einige Mitarbeiter aus Freystadt dieses Angebot angenommen hätten, habe bisher bereits die Hälfte der Belegschaft einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Michelin wolle seinen sozialen Verpflichtungen den Mitarbeitern gegenüber entsprechend nachkommen und habe deshalb eine externe Firma beauftragt, die Betroffenen beim Übergang in neue Arbeitsverhältnisse zu unterstützen, so Langer. Bis Ende dieses Jahres sind noch 24 Mitarbeiter im Lager in Freystadt tätig und kümmern sich dort um die Schließung des Standortes.

Michelin betreibt aktuell noch fünf Auslieferungslager in Deutschland. Neben Freystadt sind dies die Lager in Landau, Ulm, Dormagen und Bad Fallingbostel. Ob von den aktuell stattfindenden Veränderungen in der Logistik in Zukunft auch weitere Lagerstandorte neben Freystadt betroffen sein könnten, darüber mochte Dr. Langer im Moment nicht spekulieren. Eine Bestandsgarantie mochte sie indes aber auch nicht abgeben. Die vier weiteren Lager befinden sich allesamt auch im Eigentum von Michelin. Auch wenn sich die Marktverhältnisse mitunter schnell veränderten, könnte Michelin vermutlich nicht in gleicher Geschwindigkeit darauf reagieren.

In den vergangenen Wochen hatten auch andere Unternehmen der Reifenbranche durch Veränderungen in ihrer Logistik auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt hatte die Reiff-Gruppe aus Reutlingen angekündigt, man wolle nun auch das Lager in Karlsbad-Ittersbach (Reifen + Räder) schließen, nachdem man bereits zuvor im September mitgeteilt hatte, das Zentrallager in Reutlingen-Betzingen werde bis Ende 2015 geschlossen und die entsprechenden Reifen zu Reifen Krupp nach Schifferstadt verlagert. arno.borchers@reifenpresse.de

 

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