Abwärtsspirale beim Reifenabsatz dreht sich auch im August weiter

Laut aktueller Daten des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) haben die Reifenvermarkter hierzulande im August erstmals in sämtlichen Produktsegmenten weniger Reifen in Richtung Endverbraucher (Sell-out) verkauft als im selben Monat 2013. Bei Pkw-Reifen betrug das Minus aus Monatssicht demnach beispielsweise 18,0 Prozent, wobei es für Sommerreifen mit 7,5 Prozent deutlich kleiner ausfiel als der Rückgang um 35,5 Prozent bei Winterreifen. Selbst 4×4-/SUV-/Offroadreifen fanden in diesem August 3,5 Prozent weniger Käufer als im Vorjahresmonat, und bezüglich Llkw- und Lkw-Reifen sind dem WdK-Panel um 11,8 respektive 10,8 Prozent niedrigere Absatzzahlen zu entnehmen. Soweit die schlechten Nachrichten – doch selbst wenn sich der Abwärtstrend der zurückliegenden Monate damit weiter fortgesetzt hat, sieht das Ganze bezogen auf den Achtmonatszeitraum vor allem dank eines fulminanten ersten Quartals entsprechend weniger düster aus. Zum Jubilieren gibt es dennoch freilich keinen Anlass, weil nun wohl wieder einmal alle Hoffnungen des Handels auf dem Wintergeschäft ruhen dürften.

Schließlich konnte er bis dato knapp drei Prozent weniger Pkw-Reifen an die Frau oder den Mann bringen, wobei knapp 19,0 Millionen Sommerreifen immer noch einem Plus von gut zwei Prozent entsprechen. Aufseiten der Pkw-Winterreifen steht dem mit leicht mehr als 3,1 Millionen Einheiten im Sell-out ein Minus von 25 Prozent gegenüber. Ziemlich genau entgegengesetzt stellt sich die Situation bei den Winterreifenlieferungen der Industrie in Richtung Handel (Sell-in) dar. Wie einer entsprechenden Statistik der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) zu entnehmen ist, haben die Reifenhersteller von Januar bis einschließlich August fast 13,5 Millionen Pkw-Winterreifen an ihre Vermarktungspartner hierzulande ausgeliefert und damit mehr als 23 Prozent höhere Stückzahlen als im selben Zeitraum 2013. Bei Pkw-Sommerreifen ist der Zuwachs mit sieben Prozent auf bis dato über 17,2 Millionen Einheiten zwar nicht ganz so groß, aber kombiniert entspricht dies in Summe rund 30,7 Millionen Pkw-Reifen bzw. einem fast 14-prozentigen Zuwachs der Industrieauslieferungen.

Das ist auch bei den 4×4-, Llkw- und Lkw-Bereifungen nicht viel anders. Laut ERMC-Daten wurden mit knapp zwei Millionen Stück gut sieben Prozent mehr 4×4-/Offroadreifen an den Reifenhandel geliefert. Bei Llkw-Reifen ist das Plus im Sell-out mit über 15 Prozent auf knapp 2,3 Millionen Einheiten und bei Lkw-Reifen mit über elf Prozent auf 890.000 Stück sogar noch einmal deutlich größer. Dem stehen beim Geschäft mit dem Endverbraucher 1,7 Millionen 4×4-Reifen gegenüber, womit dieses Segment nach nunmehr acht Monaten nach wie vor einem stabilen Nachfragezuwachs gekennzeichnet ist, der aktuell bei annähernd vier Prozent liegt. Dafür sind im bisherigen Jahresverlauf mit gut 1,5 Millionen Stück Stand Ende August 0,6 Prozent weniger Llkw-Reifen im Sell-out abgesetzt worden. Im selben Zeitraum konnte der Handel eine rund Million Lkw-Neureifen verkaufen, was einem Mehr in Höhe von drei Prozent gegenüber dem Zeitraum Januar bis August 2013 gleichkommt. Bleibt zu hoffen, dass sich die vergleichsweise schwache Entwicklung im Sell-out während der beiden Sommermonate Juli und vor allem August nicht als symptomatisch für den Rest des Jahres erweist. christian.marx@reifenpresse.de

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