Jahreshauptversammlung der point S mit 900 Besuchern

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Traditionell veranstaltet die point S Deutschland im Sommer ihre alljährliche Jahreshauptversammlung. Während viele Tagesordnungspunkte dabei wie gewohnt professionell und ergebnisorientiert heruntergespult werden – ob Regularien in geschlossener Gesellschaftersitzung, Industriemesse oder abendliches Rahmenprogramm –, verordnete sich die Kooperation in diesem Jahr erstmals seit Längerem wieder ein Zusatzprogramm an theoretischen und praktischen „zielgruppenorientierten Workshops“, die sowohl Gesellschafter wie auch deren ebenfalls eingeladene Mitarbeiter zu dem einen oder anderen aktuellen Thema einen Mehrwert bieten sollten. An den drei Veranstaltungstagen Ende Juni auf dem Nürburgring konnten sich die 680 point-S’ler etwa über „RDKS in der Praxis“, „point-S-Plattformen am Arbeitsplatz“ oder „Sicherheit im Einkauf“ informieren.

button_nrz-schriftzug_12px-jpg Dieser Text ist in der Juli-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erschienen, die Abonnenten hier als E-Paper lesen können. Sie haben noch kein Abonnement? Dies können Sie hier ändern.

„Wir haben es geschafft, Sie zu motivieren“, so bilanzierte point-S-Geschäftsführer Alfred Wolff im Plenum der Jahreshauptversammlung die Entwicklungen der zurückliegenden Monate. Ein entsprechendes Wachstum beim Absatz Handel an Verbraucher wie auch beim Sell-in (Industrie an Handel) lasse sich für das laufende Jahr auch bei den point-S-Gesellschaftern finden, worin man eine gute Grundlage für weitere Initiativen – etwas in Bezug auf den Vertrieb oder das Marketing – sehen könne.

Auch betonte der neue Mitgeschäftsführer, der seit gut drei Monaten gemeinsam mit Rolf Körbler die Geschäfte in Ober-Ramstadt führt, die Kooperationszentrale sei zur Unterstützung der Partner da und könne und sollte bei etwaigen Problemen im Handel konsultiert werden, damit diese schnell behoben werden könnten. Man müsse sich gegenseitig helfen, appellierte Wolff eindringlich an die anwesenden Gesellschafter, die Rolle der Kooperationszentrale entsprechend zu interpretieren und zu nutzen.

Außerdem müsse man jetzt „einen Schlussstrich“ ziehen unter die unsägliche Debatte im Nachgang zur öffentlich gemachten „Rettet-die-point-S“-E-Mail, in der ein weiterhin unbekannter Verfasser allen point-S-Gesellschaftern von vermeintlichen Problemen in der Kooperationszentrale und von einer vermeintlichen Kündigungsflut berichtete.

In den vergangenen Monaten ist in der Öffentlichkeit viel über etwaige zukünftige Entwicklungen in Bezug auf den Reifenhandel in Deutschland geschrieben und gesprochen worden: Stichwort „Reifenfachhandel 2020“. Auch andere Studien und Erhebungen scheinen „eine Negativstimmung“ im Reifenhandel zu befördern, findet Wolff. Diese sei aber – zumindest was die point S und ihre Gesellschafter betrifft – keineswegs angebracht. Der neue Mitgeschäftsführer sehe es vor diesem Hintergrund demnach auch als seine Aufgabe, „den Händlern etwas Hoffnung zu geben“, wie er weiterhin im Plenum betonte. Negative Prognosen zur Zukunft von industrieunabhängigen Reifenhandelskooperationen würden nicht eintreffen, ist sich Wolff sicher.

Diese Ansicht teilen augenscheinlich auch die Gesellschafter. In etlichen Gesprächen während der point-S-Jahreshauptversammlung am Nürburgring wurde der NEUE REIFENZEITUNG von einer „positiven Grundstimmung im Markt und im Unternehmen“ berichtet; nur vereinzelt wurde das vermeintliche Fehlen weitreichender Initiativen beklagt, die der point S neuen Schwung für die Zukunft geben und sie wasserfest für die anstehenden Herausforderungen durch den Strukturwandel am deutschen Reifenmarkt machen könnten. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Selbstverwaltungsaufwand in einer Organisation wie der point S bestehend aus unabhängigen Gesellschaftern unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Interessen größer als in einem Industriekonzern. Folglich muss sich eine Zentrale gleichzeitig mit sich selbst sowie der Weiterentwicklung der Kooperation befassen.

Einen entsprechenden Appell gaben in diesem Zusammenhang auch die Vertreter des point-S-Beirats ab. Im Rahmen einer Talkrunde, in der die fünf Beiratsmitglieder über verschiedene aktuelle Kooperationsthemen sprachen, betonte etwa Neu-Beiratsmitglied Sebastian Wedemeyer (zu den Wahlen unten mehr), in einer Kooperation müsse man immer „von unten nach oben arbeiten“ und forderte die Gesellschafter zu einer aktiven Beteiligung an der Weiterentwicklung der point-S-Kooperation auf. Dann, so durfte man verstehen, komme die Zentrale wieder mehr von einem reaktiven in einen proaktiven Modus. Auch Beiratssprecher Heinrich Steinmetz erinnerte noch einmal an eine Offensichtlichkeit, an die man aber im Verbund dennoch immer wieder erinnern sollte: „Das hier ist unser Unternehmen!“ Letzten Endes werde man gezwungen, besser zu werden. Dazu müssten die Kooperation und ihre Gesellschafter künftig eben noch enger zusammenrücken, so die einhellige Meinung im Beirat. Wie es um die point S in fünf Jahren bestellt sei, so Sebastian Wedemeyer weiter, hänge essenziell „von uns ab“; man müsse „nicht gegeneinander, sondern miteinander diese Herausforderungen annehmen“, forderte der Geschäftsführer von Reifen Fricke aus Essen die Gesellschafter zu einer aktiven Mitarbeit in ihrer Kooperation auf.

Offizielles der Vollversammlung

Im Rahmen des offiziellen Teils der Jahreshauptversammlung – der geschlossenen Vollversammlung der Gesellschafter – unterrichtete Geschäftsführer Rolf Körbler die point-S-Partner über den Jahresabschluss 2013; für das Jahr werde keine „Gewinnausschüttung“ vorgenommen. Ansonsten gab es in dem Zahlenwerk wohl keine nennenswerten Überraschungen, wie gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG berichtet wird. Die anwesenden Gesellschafter entlasteten ihre Geschäftsführung sowie den Gesellschafterrat (landläufig als Beirat bezeichnet).

Gewählt wurde ebenfalls. Turnusgemäß schied in diesem Jahr Rolf Alterauge (Kettig, bei Koblenz) nach zehn Jahren aus dem point-S-Beirat aus. Für ihn wurde Sebastian Wedemeyer (Reifen Fricke, Essen) mit einer überzeugenden Mehrheit von über 90 Prozent in das Gesellschaftergremium gewählt, dem Heinrich Steinmetz (Eschweiler, bei Aachen) als Sprecher vorsteht. André Sandner wurde für weitere fünf Jahre als Mitglied im Gesellschafterrat bestätigt.

Seit jeher gehören Ehrungen bereits zu den besonderen Ereignissen der point-S-Jahreshauptversammlungen. In diesem Jahr konnte die Kooperation wieder etliche Gesellschafter für ihre langjährige Treue zur point S auszeichnen. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft in der point S wurden ausgezeichnet: Reifen Brock (Weilerswist-Derkum), Albert Bauer (Flensburg), Jura-Reifenservice (Neumarkt), Hans Wahl (Bad Mergentheim), Reifen-Laudahn (Winsen/Luhe), Reifen Jungschlaeger (Aachen) sowie Reifen Lebedew (Donauwörth). Für 20 Jahre wiederum wurden ausgezeichnet: Reifen Erwin Karczewski (Krefeld), Reifen-Derbogen (Karlsruhe), Rhön-Reifen-Service (Diedorf/Rhön), Reifen Kuhn (Losheim am See), Reifenservice Kumpf (Ebersbach-Neugersdorf), Reifenservice Jirasek & Seide (Chemnitz), Reifen Profi Reifen (Hamminkeln), Reifencenter Wüllner (Recklinghausen), Reifen Riedel (Oelsnitz/Vogtland), Reifen Spreng (Böhmfeld), Reifen Ahrndt (Velten), Reifenhaus Diana Schmiedel (Crimmitschau), Reifen Engel (Eltmann/Lembach) und Kosse (Linnich).

Mit den diesjährigen Kundenzufriedenheitsawards wurden Kuzka (erster Platz; Meppen) und Reifen Wagenbach (Hundsangen) ausgezeichnet. Gegenüber dem vergangenen Jahr haben beide Unternehmen damit lediglich die Plätze in der Rangfolge des Kundenzufriedenheitsawards getauscht. Die Awards nahmen Achim Kuzka sowie Peter und Bernd Wagenbach entgegen. Sie können nun im Rahmen der point-S-Qualitätsoffensive bei Corghi Gutscheine im Wert von 2.000 resp. 1.500 Euro einlösen. In dieselbe Richtung zielt auch der neue „Qualitätsaward“ ab, der auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung erstmals verliehen wurde und auf die Einhaltung der Qualitätskriterien nach dem neuen point-S-Qualitätshandbuch abzielt. Danach wurden ausgezeichnet: Reifen Sellmeyer (erster Platz), Mers Reifen und Reifen Richter. arno.borchers@reifenpresse.de

 

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