Vermittlungsstelle – DriveRight-Datenbank deckt nun auch RDKS ab

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Selbst viele Brancheninsider dürften beim ersten Hören des Namens DriveRight damit nicht allzu viel anfangen können bzw. diesen einzuordnen wissen. Das 2001 gegündete Unternehmen mit Hauptsitz im britischen Cardiff beschreibt sich selbst als unabhängiger Anbieter rad- und reifenspezifischer Daten für die Automobilindustrie und den Zubehörmarkt. Einfacher formuliert: Man stellt seinen Kunden Fahrzeugdaten verknüpft mit Reifen- und Räderinformationen zur Verfügung. Seit Neuestem werden der Fahrzeugdatenbank des Anbieters auch die gängigsten Sensoren direkt messender Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) zugeordnet.

Zu den eigenen Kunden werden unter anderem Firmen wie Continental, Goodyear Dunlop, Cooper-Avon, Nokian oder Momo, Oxigin, OZ, Uniwheels sowie Amazon, eBay und Kwik-Fit gezählt. „Beispielsweise auch der Gettygo-Komplettradkonfigurator basiert zum Großteil auf DriveRight-Daten“, erklärt Sacha Hold, nach vorherigen beruflichen Stationen bei eBay und Auto.de Geschäftsführer der 2011 gegründeten DriveRight Deutschland GmbH, die ihren Sitz in Berlin hat. „Gettygo ist einer unser großen Kunden und hat uns schon früh als Dienstleister gewählt“, fügt er hinzu. Ein Grund dafür sei gewesen, dass sich DriveRight bis dato insbesondere außerhalb Deutschlands erfolgreich einen Namen gemacht habe und somit international über jede Menge Erfahrung verfüge. Das soll sich jetzt auszahlen, weil Holds Worten zufolge viele Marktteilnehmer hierzulande vor allem jenseits der deutschen Landesgrenze wachsen wollen. „Der Markt in Deutschland ist eigentlich gesättigt, also wird in andere Länder expandiert“, so Hold. Da kann ein Partner, der im angrenzenden europäischen Ausland über entsprechendes Know-how verfügt, nur hilfreich sein, erhofft sich der Datendienstleister im Fahrwasser des Expansionsdranges seiner bestehenden oder potenziell neuen Kunden ebenfalls weiter mitwachsen zu können.

Doch warum braucht man überhaupt die Dienste einer solchen Art „Datenvermittlungsstelle“, wie man die Geschäftsidee hinter DriveRight ganz platt auch umschreiben könnte? Angesichts der Vielzahl an verschiedenen Fahrzeugen, Reifen und Rädern von beinahe ebenso zahlreichen Herstellern falle der Industrie, Werkstätten und dem Handel eine eindeutige Zuordnung schwer, argumentiert das Unternehmen, das letztendlich „lediglich“ die dahinter stehenden Daten aus den diversen Quellen sammelt und sie miteinander verknüpft, um sie dann wiederum seinen Kunden bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Es gibt nicht allzu viele andere, die das im Bedarfsfalle selbst leisten können oder wollen. Zumal es nach Holds Worten zahllose sich im Aufbau voneinander unterscheidende Ausgangsdatenbanken gibt sowie zusätzlich in den jeweiligen Märkten weltweit immer auch unterschiedliche Randbedingungen für den Zugriff darauf. Als Beispiel nennt er Großbritannien oder Australien, wo zu den Fahrzeugdaten auch Kennzeicheninformationen gehören. In Deutschland gibt es eine solche zentrale Datenbank dafür allerdings nicht.

Aktuell soll der DriveRight-Datenbestand Informationen zu mehr als 50.000 Fahrzeugen inklusive passender und zugelassener Reifen und Felgen weltweit sowie globale Poduktkataloge für Reifen und Felgen enthalten. Wie Hold sagt, sei das Ganze modular aufgebaut. „Der Kunde wählt, was er haben möchte“, erläutert er. Die Datensätze beinhalten dabei beispielsweise unter anderem auch die passenden Fahrzeugverwendungslisten für die unterschiedlichen Räder, wobei alle Angaben immer den jeweiligen Anforderungen in den verschiedenen Ländern entsprechen. Darüber hinaus sind neben den Produktdaten und Fahrzeugzuweisungen zudem noch Felgenbilder und – sofern verfügbar – auch die TÜV-Gutachten/ABEs integriert. Damit werde DriveRight-Kunden ermöglicht, dieselben Felgen auf verschiedenen Märkten anzubieten, etwa auf dem englischen oder französischen und gleichzeitig auch auf dem deutschen, erklärt Hold. „In allen Fällen werden die Felgen nur den Fahrzeugen für den jeweiligen Markt zugewiesen, wo eine entsprechende Zuweisung zulässig ist. Damit sind unsere Kunden auf der sicheren Seite, während sie ihre Produkte unkompliziert und effizient international vermarkten können“, sagt er.

Neuerdings werden der Fahrzeugdatenbank des Anbieters auch die gängigsten RDKS-Sensoren zugeordnet. Somit könnten Nutzer sehr leicht und unkompliziert Zugang zu diesen Daten erhalten und diese in ihre bestehenden Systeme integrieren, verspricht DriveRight. Der Zugang zu den RDKS-Daten wird demnach als neuer separater Service in Ergänzung zum bestehenden Zugang zur Fahrzeugdatenbank angeboten. Alle RDKS-Informationen der diversen Räderhersteller sollen – sofern sie bereits vorliegen – schon in die Datenbank integriert sein. Auf diese Weise sei für den Anwender beispielsweise erkennbar, welche RDKS-Sensoren der Fahrzeuge mit welchen Felgen kompatibel sind oder wo separate Sensoren neu hinzugekauft werden müssen, damit die Felgen auf dem Fahrzeug verwendet werden können, heißt es. Die RDKS-Daten sind laut dem Unternehmen auch über sein „TyreFit“ genanntes Onlinetool verfügbar, das bei der Reifenmesse in der neuen Version 4.0 vorgestellt wurde: Sie werden bei der Suche nach den Fahrzeugen zusätzlich zu den Reifen- und Felgeninformationen angezeigt.

DriveRight sieht somit alle wichtigen Informationen rund um das Thema Reifen und Felgen in einem Tool gebündelt, um den Kunden die Möglichkeit zu bieten, auf alle notwendigen Daten, die für den Verkauf von Reifen und Felgen benötigt werden, über eine zentrale Stelle zugreifen zu können. „Es gibt nur wenige bzw. fast keine anderen Dienstleister, die in Bezug auf Reifen- und Räderdaten das abdecken können, wie wir es machen“, so Hold im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. Ausruhen will man sich darauf freilich ganz offensichtlich nicht, sieht er über die Verbreiterung der Kundenbasis insbesondere Deutschland hinaus doch auch noch weiteres Entwicklungspotenzial für das Unternehmen. Beispielsweise arbeitet DriveRight derzeit an einer Kennzeichenerkennung für den französischen Markt, aber eine Erweiterung der Datenbasis auf andere Produktsegmente kann Hold sich ebenfalls vorstellen für die Zukunft. „Bis dato decken wir den Bereich Pkw und Llkw ab, eine Ausdehnung auf Motorräder ist jedoch angedacht“, liefert ein Beispiel dafür, was man bei DriveRight noch alles so vorhat. christian.marx@reifenpresse.de/dv

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