US-Gewerkschaft fordert schon wieder Zölle gegen China-Importe

Die US-amerikanische Gewerkschaft United Steelworkers (USW) bemüht sich erneut um die Einführung von Antidumping- und Strafzöllen gegen chinesische Pkw- und LLkw-Reifen. Bereits 2009 hatte Präsident Barack Obama beschlossen, chinesische Pkw- und LLkw-Reifen mit einer entsprechenden Maßnahme, die drei Jahre lang Bestand hatte, auf dem US-Markt zu verteuern. Die Zölle damals in Höhe von zusätzlichen 35 Prozent im ersten, 30 Prozent im zweiten und 25 Prozent im dritten Jahr sieht die USW heute als „wirklichen Erfolg“, sie hätten viele Arbeitsplätze in den USA gesichert. Erst ab September 2012 wurden entsprechende China-Importe wieder nur mit den üblichen vier Prozent Zoll belegt. Dieser „Erfolg“ für die US-Arbeiter war zumindest teilweise eine Belastung für den Markt in Europa, wo sich viele chinesische Hersteller ab Ende 2009 gezielt um neue Märkte bemühten. Was passiert nun?

Wie die United Steelworkers jetzt vorrechnen, seien 2011 24,6 Millionen Pkw- und LLkw-Reifen aus China kommend in den USA verkauft worden. Ein Jahr später – als der 25-prozentige Antidumping- und Strafzoll noch die ersten neun Monate fällig wurde – seien dann bereits wieder 31,5 Millionen solcher Reifen aus China in die USA gelangt. Im vergangenen Jahr nun – komplett ohne zusätzliche Zölle – seien der USW zufolge 50,8 Millionen Reifen im Wert von 2,1 Milliarden Dollar aus China in die USA exportiert worden. Eine entsprechende Entwicklung war nicht zuletzt auch in Europa mit einem gewissen Wohlwollen betrachtet worden, hatte sie doch den europäischen Markt wieder etwas aus dem Fokus chinesischer Hersteller gerückt. Die Frage bleibt offen, inwiefern der Markt in Europa von erneuten Antidumping- und Strafzöllen der USA gegen China-Importe getroffen werden könnte.

Dieser Zuwachs der Marktanteile chinesischer Hersteller in den USA sei „direkt zulasten der US-Arbeiter und -Hersteller“ gegangen, so die Gewerkschaft. Den United Steelworkers zufolge lägen die Preise chinesischer Reifen in den USA zwölf bis 40 Prozent unter denen heimischer Hersteller. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten US-Hersteller 2014 weitere zehn Millionen Reifen an chinesische Importeure verlieren“. Anfang dieser Woche hatte die Gewerkschaft USW offiziell eine Petition bei der zuständigen International Trade Commission (ITC) der USA eingereicht. ab

 

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert