Indien wird Selbstversorger von Butylkautschuk

Bei der Nutzung von Naturkautschuk kann das aufstrebende, aber insgesamt immer noch arme Land Indien sehr weitgehend auf eigene Ressourcen zurückgreifen, rangiert doch der asiatische Subkontinent unter den weltweit größten Produktionsländern etwa auf Rang 4 bis 5. (Selbstversorger ist Indien freilich nicht, es wird mehr Naturkautschuk im- als exportiert.) Bei Synthesekautschuken, wie sie für moderne Pkw-Reifen heute unerlässlich sind, wird die indische Wirtschaft aber bislang jährlich von hohen Importkosten belastet, bei Butyl Rubber in Höhe von ca. 360 Millionen US-Dollar. Mit der Joint-Venture-Fabrik in Jamnagar zwischen dem russischen Konzern Sibur (25 Prozent Anteile) und der indischen Reliance soll dieser Zustand beendet werden.

Ende 2015 geht Jamnagar in Betrieb, die Endkapazität Butylkautschuk ist auf 100.000 Jahrestonnen festgelegt. Der aktuelle Bedarf der Gummi verarbeitenden indischen Industrie, womit im Wesentlichen die Reifenhersteller gemeint sind, liegt bei jährlich 60.000 Tonnen, hochgerechnet wird ein alljährlich um 6,3 Prozent steigender Bedarf prognostiziert. Die „Reliance Sibur Elastomers“ wird also jedenfalls in den Anfangsjahren einen Teil der Produktion, die sich technologisch am Sibur-Werk „Togliattikauchuk“ in Russland orientiert, exportieren können und zielt dabei auf Länder in der Region. dv

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