Apollo-Cooper-Deal ist durch – durchgefallen

Noch kurz vor dem Jahreswechsel 2013/2014 hat Cooper Tire (USA) die Fusionsvereinbarung mit Apollo Tyres (Indien) aufgekündigt. „Es ist an der Zeit, unsere Geschäfte weiter voranzutreiben“, so Cooper-Chairman, -CEO und -Präsident Roy Armes. Damit ist der Deal – wie seit einiger Zeit mehr oder weniger bereits absehbar – nun offiziell geplatzt.

Während man die strategischen Gründe für einen Zusammenschluss beider Seiten nach wie vor für überzeugend hält, sei jedoch erkennbar geworden, dass Apollo den Mitte Juni 2013 von den Unternehmen unterzeichneten Verschmelzungsvertrag nicht vollziehen werde, ist einer Cooper-Verlautbarung zu entnehmen. „Uns ist mitgeteilt worden, dass die Finanzierung für die Transaktion nicht mehr verfügbar ist. Das Richtige für Cooper ist es nun, sich weiter auf den Aufbau unseres Geschäftes zu konzentrieren“, meint Armes. Der US-amerikanische Reifenhersteller sieht sich in einer starken Position angesichts eines operativen Gewinns im ersten Halbjahr 2013, der Rekordhöhe erreicht habe, und der Aussicht, nach einem ebenfalls profitablen zweiten Halbjahr auch das Gesamtjahr 2013 mit einer starken Bilanz abzuschließen. Unabhängig davon wollen sich die Amerikaner in naher Zukunft aber der „Situation bei Cooper Chengshan Tire in Rongcheng (China)“ annehmen, die nicht wenig dazu beigetragen haben dürfte, dass der Deal mit Apollo letztendlich den Bach runter gegangen ist. Bei Cooper ist man jedoch überzeugt, dass Apollo die Fusionsvereinbarung verletzt hat, wobei auch von weiteren rechtlichen Schritten gesprochen wird, um die Interessen des nordamerikanischen Unternehmens und seiner Aktionäre zu schützen.

Aufseiten des ehemaligen Partners in Indien sind ganz ähnliche Töne zu hören. Man sei enttäuscht über die Cooper-Kündigung des Fusionsvertrages, könne sich allerdings nicht vorwerfen lassen, in den zurückliegenden Monaten nicht alle Anstrengungen unternommen zu haben, um das Vorhaben erfolgreich zum Abschluss zu bringen. „Cooper war nicht willens, konstruktiv an der Transaktion mitzuarbeiten, die für beide Unternehmen und deren Aktionäre von großem Wert gewesen wäre“, heißt es vonseiten des indischen Reifenherstellers Apollo Tyres, der einmal mehr Coopers Mangel an Kontrolle über dessen chinesische Tochtergesellschaft als einen der Gründe für das Scheitern des Ganzen anführt. Zudem habe die Unfähigkeit der Amerikaner, ihre gesetzlichen und vertraglichen Berichtspflichten zu erfüllen, die Situation verkompliziert. Insofern habe Apollo keine andere Wahl, als auf rechtlichem Wege „Coopers schädliches Verhalten“ zu verfolgen. Und natürlich betonen auch die Inder, unabhängig von der durchgefallenen Transaktion weiter wachsen zu wollen – es gebe genügend andere Möglichkeiten, das eigene Wachstum weiter voranzutreiben, und die werde man nutzen, heißt es. cm

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