„Classic Cars“ sind ein Wirtschaftsfaktor für Kfz-Gewerbe/Werkstätten

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Der Bestand an sogenannten „Classic Cars“ – gemeint damit sind Young- und Oldtimer – ist in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich acht Prozent gewachsen und umfasst derzeit gut 6,5 Millionen Fahrzeuge, was gemessen am Gesamtbestand privat genutzter Pkw und Transporter einem 14-prozentigen Anteil entspricht. In Bezug auf Wartung und Reparatur sowie in deren Umfeld getätigte Ausgaben ohne Berücksichtigung von Kaufpreis oder Wert sollen sie für ein jährliches Umsatzvolumen in Höhe von 14,1 Milliarden Euro stehen – Tendenz steigend. Das sind Ergebnisse einer im Auftrag von VDA, VDIK, ZDK, Bosch, Vredestein, FSP (Partner von TÜV Rheinland), Württembergischer Versicherung, Santander, dem Fachmagazin Oldtimermarkt und dem Automobilklub AvD erstellten Marktstudie „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“ der BBE Automotive GmbH.

„Die Bedeutung des Marktes der Old- und Youngtimer wächst – nicht zuletzt für die Fachwerkstätten im deutschen Kfz-Gewerbe“, so ZDK-Präsident Robert Rademacher mit Blick auf den 14,1-Milliarden-Euro-Markt, der Wartungs-, Reparatur- und Restaurationskosten ebenso umfasse wie Ausgaben für Kfz-Versicherungen, Reifen, Felgen und angrenzende Produktbereiche (z.B. Kleidung, Unterstellkosten etc.). Dass klassische Fahrzeuge ein Geschäftsfeld mit Zukunft sind, hätten inzwischen bereits auch viele Autohäuser und Werkstätten erkannt, und bundesweit gibt es laut ZDK bereits über 1.500 Betriebe, die sich gesondert darum kümmern. Bei alldem wird der Gesamtbestand an „Classic Cars“ in drei Kategorien unterteilt angefangen bei den über 600.000 „echten“ Oldtimern mit 30 Jahren und mehr auf dem Buckel über die gut 1,9 Millionen 15- bis 29-jährigen sogenannten Youngtimer bis hin zu knapp vier Millionen Pkw, die mehr als 15 Jahre als sind, aber trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer im täglichen Gebrauch sind.

„Diejenigen, die ihr über 15 Jahre altes Auto noch tagtäglich fahren, sind auf diese Art der kostengünstigen individuellen Mobilität angewiesen. Die andere Gruppe, also die Halter von Oldtimern oder Youngtimern, die diese Autos nur während der Freizeit nutzen, leben die ‚Faszination Auto’. Sie haben eine starke emotionale Bindung an diese alten Fahrzeuge. Und sie geben deutlich mehr Geld für Wartung, Erhaltung und Pflege je Fahrzeug aus: Im Schnitt sind es beim Oldtimer jährlich knapp 5.300 Euro, der Besitzer eines Freizeit-Youngtimers investiert pro Jahr und Fahrzeug 2.900 Euro – während der Fahrer eines Youngtimers, der täglich genutzt wird, nur etwa 1.300 Euro pro Jahr aufwendet“, erläuterte Rademacher. Diese Drei- bzw. eher Zweiteilung des Marktes spiegelt sich demnach auch im Durchschnittswert oder in der jährlichen Fahrleistung der jeweiligen Fahrzeuge wider.

Für Oldtimer nennt die BBE-Studie diesbezüglich Werte von 19.600 Euro bzw. knapp 2.600 Kilometern, während es bei Freizeit-Youngtimern 11.400 Euro und gut 6.900 Kilometer sind und bei Youngtimern, die noch täglich gefahren werden, etwa 2.050 Euro und 11.600 Kilometer. „Das Segment der Autofahrer, die ihren Youngtimer täglich nutzen, macht zwar 61 Prozent des Fahrzeugbestandes aus, ihr Anteil an den Gesamtausgaben beträgt jedoch nur 37 Prozent. Fast zwei Drittel (63 Prozent) des Ausgabenvolumens tätigen die Besitzer der Oldtimer und Freizeit-Youngtimer: Sie betrachten ihr Auto mit leidenschaftlicher Emotionalität und begründen die Ausgaben als lohnenswerte Investition in ihr Lieblingshobby“, erklärt BBE-Automotive-Geschäftsführer Gerd Heinemann das zusammen, warum das Geschäft rund um Old- und Youngtimer im Ergebnis der Studie als „Wachstumsmarkt zwischen Ratio und Emotion“ bezeichnet wird. cm

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