Apollo Tyres scheitert in China mit „Project Charlie“

Seitdem Apollo Tyres versucht, den US-Mitbewerber Cooper Tire & Rubber zu übernehmen, gab und gibt es Probleme mit dessen chinesischem Joint-Venture-Partner Chengshan Group. Auch wenn der chinesische Hersteller ‚nur’ 35 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen in Rongcheng hält, bestimmt er offenbar weitestgehend die Geschicke vor Ort; so werden keine Marken des Cooper-Konzerns mehr gefertigt und die vorgelegten Geschäftskennzahlen des Gemeinschaftsunternehmens seien ebenfalls überaus lückenhaft, betont Apollo. Wie sich jetzt Ende der Woche anlässlich der Gerichtsverhandlung zwischen Cooper und Apollo Tyres im Delaware Chancery of Court herausstellte, habe der indische Hersteller parallel zur geplanten Übernahme von Cooper auch versucht, die Chengshan Group aus dem Joint Venture in China hinauszukaufen. Dadurch wäre Apollo – bei Vollzug der Cooper-Übernahme – Alleineigentümer der Fabrik in Rongcheng geworden.

Unter dem Codenamen „Project Charlie“ habe Apollo der Chengshan Group 150 bis 200 Millionen US-Dollar für die Anteile geboten. Chengshan-Chairman Che Hongzhi habe dieses Angebot indes abgelehnt, wie Apollos Vice-Chairman und Managing Director Neeraj Kanwar jetzt in Delaware zu Protokoll gab. Apollo-CFO Sunam Sarkar ergänzte dazu, der Chengshan-Chairman habe für die 35 Prozent an dem Joint Venture „mehr als 400 Millionen Doller“ gefordert. Diesen Preis habe Apollo Tyres freilich nicht zahlen wollen, hätte er doch noch einmal 45 Prozent auf den aktuell verhandelten Übernahmepreis in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar aufschlagen. ab

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