Praxistest zu Kraftstoffeinsparungen dank „grüner“ Lkw-Reifen

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Ein vom Spezialchemiekonzern Lanxess gemeinsam mit dem Logistiker Talke durchgeführter Praxistest mit Lkw des Spediteurs hat aufgezeigt, wie sich mithilfe „grüner“ – also rollwiderstandsoptimierter – Bereifung Kraftstoff einsparen lässt. Denn dabei wurde festgestellt, dass der Spritverbrauch von Lkw 8,5 Prozent niedriger ausfällt, wenn „grüne“ anstatt Standardreifen an dem Fahrzeug montiert sind. „Passend zur Einführung der Kennzeichnungspflicht von Reifen mit dem EU-Label vor einem Jahr haben wir mit diesem Test auch in der Praxis nachgewiesen, dass rollwiderstandsoptimierte Qualitätsreifen große Einsparpotenziale im Nutzfahrzeugbereich bieten“, sagt Christoph Kalla vom Lanxess-Konzern. Insofern senkten „grüne“ Reifen die „Betriebskosten äußerst effektiv“ und würden zugleich durch die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen aufgrund eines geringeren Kraftstoffverbrauches einen „wichtigen Beitrag zur Schonung der Umwelt“ leisten.

Vor diesem Hintergrund präsentiert das Unternehmen die Ergebnisse einer Beispielrechnung auf Basis der Testergebnisse, wonach eine 300 Fahrzeuge umfassende Flotte von 40-Tonnern bei einer angenommenen Fahrstrecke von 150.000 Kilometern pro Fahrzeug und Jahr sowie einem Treibstoffpreis von 1,40 Euro je Liter bis zu 1,5 Millionen Euro an Treibstoffkosten bzw. 3.000 Tonnen an Kohlendioxidemissionen einsparen kann, wenn statt Reifen der Rollwiderstandsklasse „D“ solcher der Labelkategorie „B“ montiert werden. „Zu einem professionellen Fuhrparkmanagement gehört für uns seit Langem auch der Einsatz rollwiderstandsoptimierter Reifen für einen effizienteren, wirtschaftlicheren und umweltschonenderen Fuhrparkbetrieb“, erläutert Alfred Talke, Group Managing Director der Talke-Gruppe. „Der in Kooperation mit Lanxess durchgeführte Reifentest hat uns noch einmal sehr eindrucksvoll die Einsparungen gezeigt, die wir in den vergangenen Jahren bereits realisiert haben. Wir würden uns wünschen, dass dieses Beispiel weitere Verbreitung in unserer Branche findet“, fügt er hinzu.

„Wir haben auf Basis des EU-Reifenlabels einen realistischen Lkw-Fahrversuch begleitet. Im Ergebnis konnten wir erfreulicherweise feststellen, dass der Einsatz von rollwiderstandsarmen Reifen zu einer großen Kraftstoffersparnis führt“, so Jürgen Brauckmann, Vorstandsmitglied des TÜV Rheinland Berlin Brandenburg Pfalz e.V., der das Ganze dokumentiert, überprüft und bestätigt hat. Demnach waren zwischen August und Oktober zwei baugleiche 40-Tonnen-Lkw des Logistikers Talke jeweils 30-mal dieselbe Strecke vom rheinischen Hürth ins französische Loos und wieder zurück unterwegs. Die Distanz dieser Tagestouren (Hin- und Rückfahrt) betrug rund 650 Kilometer, 635 davon waren auf der Autobahn zurückzulegen. Fahrer, Ladegewicht und Tankvorgänge sollen bei beiden Fahrzeugen stets identisch gewesen sein und beide Fahrzeuge über die gesamte Testdauer hinweg zusammen eine Distanz von 40.000 Kilometern abgespult haben. Um sicherzustellen, dass die Testfahrzeuge den gleichen Verbrauch haben, waren beide 40-Tonner zunächst auf identischen „grünen“ Reifen mit der Kraftstoffeffizienzklasse „B“ auf dem EU-Label unterwegs. Nach der Hälfte des Tests wurden bei einem Fahrzeug Standardreifen der Klasse „D“ aufgezogen.

Der Lkw auf „grünen“ Reifen verbrauchte im Durchschnitt mit 25,4 Litern pro 100 Kilometer knapp 2,4 Liter weniger Sprit als sein Pendant mit „D“-Reifen. Letztendlich sei der Einsatz rollwiderstandsoptimierter Reifen also ein – wie Brauckmann findet – „enormer Beitrag zur Nachhaltigkeit im Logistikbereich“. Diese Botschaft scheint aber noch nicht allerorten innerhalb der Branche angekommen zu sein. Eine ergänzend zum Reifentest durchgeführte Marktanalyse des TÜV Rheinland hat einerseits zwar ergeben, dass der Rollwiderstand nach Laufleistung und Anschaffungspreis für Speditionsunternehmen das drittwichtigste Kriterium beim Reifenkauf ist. Die Umfrage bei 50 Speditionen nach ihrer Meinung zu rollwiderstandsoptimierten Reifen hat andererseits allerdings auch ergeben, dass nur die Hälfte der befragten Unternehmen davon überzeugt ist, dass „grüne“ Reifen tatsächlich zu spürbaren Kosteneinsparungen führen. „Das zeigt, dass noch weiterer Informationsbedarf zum Spar- und Umwelteffekt von ‚grünen’ Reifen besteht“, sagt Kalla – selbst wenn mehr als die Hälfte der befragten Spediteure angab, beim nächsten Reifenkauf rollwiderstandsarme Pneus anschaffen zu wollen. cm

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