Continentals Reifendivision verdient weiter prächtig – 21,6 Prozent Marge

Continental hebt auf Basis einer insgesamt positiven Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge von über zehn Prozent auf mindestens 10,5 Prozent für das laufende Jahr an. Neben der guten operativen Entwicklung war die Entwicklung der Rohstoffpreise ein wichtiger Faktor, die insbesondere bei Synthesekautschuk weniger stark als erwartet gestiegen sind. „Trotz des schwächeren europäischen Automobilmarkts konnten wir unseren Erfolgskurs fortsetzen. Wir spüren jedoch inzwischen in Europa eine Stabilisierung des Geschäftsverlaufs“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Donnerstag bei Vorlage der Geschäftszahlen nach neun Monaten. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass der Konzernumsatz für das Gesamtjahr auf etwa 33,5 Milliarden Euro ansteigen werde. Dieser Anstieg liege leicht unter den ursprünglichen Annahmen. Grund hierfür ist die unerwartet starke Aufwertung des Euro gegenüber vielen anderen Währungen.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Konzernumsatz des internationalen Automobilzulieferers, Reifenherstellers und Industriepartners im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich zum 30. September im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Marge von 10,1 Prozent nach 9,8 Prozent im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) stieg in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 11,3 Prozent und damit über dem Wert von elf Prozent nach den ersten neun Monaten des Jahres 2012.

Im Reifengeschäft – neben ContiTech ein Teil der Rubber Group – musste das Unternehmen einen 1,2-prozentigen Umsatzrückgang hinnehmen; für die ersten neun Monaten berichtete Continental hier 7,1 Milliarden Euro Umsatz. Das bereinigte operative Ergebnis zeigt unterdessen alles andere als Schwäche. Im Gegenteil: die Division Reifen verdiente 1,34 Milliarden Euro während der ersten neun Monate, was einer Umsatzrendite von immerhin 18,9 Prozent entspricht (Vorjahr: 17,4 Prozent). Allein für das dritte Quartal errechnete das Unternehmen eine Umsatzsatzrendite in Höhe von 21,6 Prozent.

Das gesamte Konzernergebnis, das den Anteilseignern zugerechnet wird, erhöhte sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 8,5 Prozent auf fast 1,6 Milliarden Euro. Damit stieg das Ergebnis pro Aktie auf 7,88 Euro nach 7,26 Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Continental reduzierte unterdessen seine Netto-Finanzschulden im Vergleich zum Vorjahresstichtag um mehr als 1,2 Milliarden Euro auf knapp unter 5,6 Milliarden Euro. Der Verschuldungsgrad – die sogenannte „Gearing Ratio“ – verbesserte sich entsprechend auf 61,6 Prozent nach 87,1 Prozent im Vorjahr. „Wir haben in den vergangenen Jahren stetig daran gearbeitet, unsere Netto-Finanzschulden zu senken und dadurch unsere Finanzkennziffern weiter zu verbessern“, resümierte Wolfgang Schäfer, Finanzvorstand der Continental AG. „Diese konsequente Arbeit trägt nun Früchte und das spiegelt sich nicht zuletzt in den jüngsten Einschätzungen der Rating-Agenturen wider. Damit haben wir die Weichen für langfristig günstige Finanzierungsmöglichkeiten gestellt“, ergänzte er. Die Rating-Agentur Fitch stufte die Bonität von Continental bereits im Juli in den „Investment-Grade“ ein, Moody’s folgte Mitte September.

Continental verbesserte seinen Free Cashflow in den ersten drei Quartalen um 246 Millionen Euro auf 414 Millionen Euro. Die Erhöhung wurde durch den Verkauf der Geschäftsanteile an der S-Y Systems unterstützt. „Für das Gesamtjahr erwarten wir einen Free Cashflow von mindestens 800 Millionen Euro“, so Schäfer. Die Zinsaufwendungen liegen mit 416 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 432 Millionen Euro, obwohl der diesjährige Wert mit Zinsaufwendungen für die vorzeitige Rückzahlung der vor drei Jahren aufgelegten Anleihen belastet ist. „Die Ablösung unserer im Jahr 2010 emittierten Anleihen und die in den vergangenen Monaten erfolgte Begebung von drei neuen Anleihen mit deutlich niedrigeren Zinskupons wird uns ab 2014 jährlich mehr als 100 Millionen Euro an Zinskosten ersparen“, erklärte Schäfer.

Der Continental-Konzern investierte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro in Sachanlagen und Software. Die Investitionsquote lag damit nach neun Monaten bei 5,4 Prozent nach 5,1 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung lag im Zeitraum von Januar bis September bei knapp 1,5 Milliarden Euro und entspricht einer Quote von 5,9 Prozent des Umsatzes, im Vorjahreszeitraum betrug die Quote 5,5 Prozent. „Wir investieren weiterhin kräftig in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Dies bestätigen unsere unverändert hohe Investitionsquote sowie die leicht gestiegenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung“, unterstrich Degenhart.

Zum Ende des dritten Quartals beschäftigte Continental 177.387 Mitarbeiter. Dies entspricht einem Anstieg von mehr als 7.700 Menschen im Vergleich zum Jahresende 2012. Grund hierfür sind im Wesentlichen Produktanläufe in der Automotive Group sowie Kapazitätserweiterungen in der Rubber Group. ab

Mehr zu diesen Zahlen erfahren Sie hier in unserem Geschäftsberichte-Archiv.

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