Bilstein feiert 140 Jahre Innovationen „Made in Ennepetal“

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Was 1873 in Altenvoerde, dem heutigen Ennepetal, mit der Fertigung von Fensterbeschlägen durch Firmengründer August Bilstein begann, gilt heute als der Inbegriff innovativer Fahrwerktechnologie „Made in Ennepetal“. Für die global agierende Marke Bilstein hat der Standort Ennepetal als Wiege des Unternehmens 140 Jahre nach seiner Gründung bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren. Mit mehr als 400 Mitarbeitern zählt Bilstein nach wie vor zu den größten und wichtigsten Arbeitgebern der Stadt.

Nachdem sich Bilstein nach der Gründung als Beschlaghersteller mit eigenem Bandeisenwalzwerk weit über die Grenzen Ennepetals einen Namen gemacht hatte, folgte in den späten 1920er Jahren der Einstieg als Zulieferer in die Automobilindustrie. Mit dem Know-how des aus den USA zurückgekehrten Hans Bilstein, Sohn des Firmengründers August Bilstein, begann die Erfolgsgeschichte der Marke und des Standorts. Bilstein startete Ende der 1920er Jahre mit der Herstellung von Wagenhebern und lieferte die erste verchromte Stoßstange für die automobile Serienproduktion. Heute produzieren rund 250 Beschäftigte Stoßdämpfer sowie Gewinde- und Sportfahrwerke für den freien Teilemarkt. 190 Mitarbeiter kümmern sich in Ennepetal im Fahrwerkbereich um die Erstausrüstung.

Neben Ennepetal und dem Standort im rheinland-pfälzischen Mandern fertigt Bilstein Dämpfer an weiteren internationalen Standorten. Mit seinen Vertriebspartnern ist Bilstein weltweit in 130 Ländern vertreten. Traditionell legt das Unternehmen großen Wert auf den Nachwuchs. Sechs junge Auszubildende wurden zum 1. September in verschiedenen gewerblich-technischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen in Ennepetal eingestellt. Darüber hinaus ermöglicht Bilstein ein duales Studium zum Bachelor of Engineering.

Beim Blick zurück markiert das Jahr 1954 den entscheidenden Einschnitt für die Entwicklung des Unternehmens. Hans Bilstein hatte erkannt, welches Potential in dem von Bourcier de Carbon entdeckten Gasdruckstoßdämpferprinzip für die immer rasanter boomende Automobilindustrie steckt. Die Erfindung des Franzosen sollte die Stoßdämpfertechnologie nachhaltig revolutionieren. Bilstein-Ingenieure nutzen seitdem das Prinzip de Carbons zur Fertigung von Einrohr-Gasdruckstoßdämpfern.

Noch heute, mehr als 50 Jahre später, gilt die Einführung des ersten Einrohr-Gasdruckstoßdämpfers in ein Serienfahrzeug von Mercedes-Benz durch Bilstein im Jahr 1957 als Meilenstein für den Bereich der aktiven Sicherheit. Seitdem vertrauen Fahrzeughersteller über alle Segmente hinweg auf die Produkte des Ennepetaler Fahrwerkexperten. Mit Erfolg stellt sich Bilstein der Herausforderung, höchste Qualitätsanforderungen bei gleichzeitig hoher Kosteneffizienz zu erfüllen. Leichtbau und der bestmögliche Kompromiss zwischen Fahrkomfort, Fahrsicherheit und Agilität kommen beispielsweise in der neuesten Generation von Verstelldämpfern zum Einsatz, die mit der neuen S-Klasse von Mercedes-Benz in Serie gingen. Für die optimale Dämpfkraft berechnet und verstellt ein Steuergerät in Millisekunden aus den Bewegungsdaten des Fahrzeugs und verschiedener Sensoren die Dämpfer. Noch in diesem Jahr geht ein Fahrzeug mit Aluminium-Zweirohrdämpfern von Bilstein in Serie.

Auch die Liebhaber klassischer Automobile kommen bei Bilstein nicht zu kurz. Die Abteilung Kundensonderwunsch (KSW), ebenfalls in Ennepetal angesiedelt, dokumentiert die enge Verbundenheit der Marke mit der automobilen Vergangenheit. Am Standort Ennepetal beheimatet ist auch die Motorsportabteilung von Bilstein. Seit den Anfängen 1960, als Mercedes-Benz erstmals für die Rallye Monte Carlo in drei 220 SE Bilstein Gasdruckstoßdämpfer einbaute und auf Anhieb gewann, gelten Motorsportapplikationen aus dem Hause Bilstein in den verschiedensten Disziplinen als wichtige Bausteine für Rennerfolge.

Ein wichtiges Geschäfts- und Entwicklungsfeld für die Ennepetaler Fahrwerkspezialisten ist neben der Erstausrüstung der freie Teilemarkt. Egal ob Serienersatz oder sportliche Optimierung des Handlings: Bilstein hält seine hochwertigen Produkte für alle Fahrzeugklassen und mit speziellem Zuschnitt auf die jeweiligen Einsatzzwecke des Fahrwerks bereit. Der Fahrwerkspezialist verbindet Erstausrüster- und Motorsportentwicklung auf besondere Weise mit Aftermarket- und Tuningkompetenz, was besonders in der großen Bandbreite der Qualitätsfahrwerke vom Serienersatz über Tuning bis hin zum professionellen Motorsport deutlich wird. In die Stoßdämpfer fließt nicht nur das Know-how aus der Erstausrüstung, sondern auch die Liebe zum Detail, die sich in intensiven Fahrversuchen zur optimalen Abstimmung der Dämpfer ausdrückt. Kompromisslose Qualität und höchste Performance sind vordringliche Ziele für jede Bilstein-Applikation. Als Partner der Werk- und Ausbildungsstätten, Tuning-Spezialisten und des Handels bietet Bilstein für jede Zielgruppe im Rahmen der Bilstein-Academy in Ennepetal ein passendes Schulungsprogramm an und gibt so die Erfahrungen aus Entwicklung, Motorsport, Fertigung auf Erstausrüsterniveau sowie täglicher Werkstattpraxis weiter. „Made in Ennepetal“ steht für Qualität, die auch in Zukunft gefragt ist. ab

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