Pkw-Labeling wird vom ACE kristisiert

Der Auto Club Europa (ACE) übt Kritik am Ende 2011 eingeführten Opens external link in new windowUmweltlabel für Pkw bzw. bemängelt dessen Wirksamkeit: Gemäß einer von dem Automobilklub vorgenommenen Auswertung der Kfz-Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) für das Jahr 2012 hat das Labeling bislang nämlich offenbar noch keinen spürbaren Einfluss auf das Konsumverhalten von Neuwagenkäufern. „Für sie ist das Ökolabel nicht richtungsweisend, sie folgen eigenen Wünschen und setzen eigene Prioritäten“, folgert der ACE daraus, dass lediglich knapp 1,2 Millionen oder 37,7 Prozent aller im vergangenen Jahr neu zugelassenen Opens external link in new windowannähernd 3,1 Millionen Pkw unter die als günstig angesehenen Energieeffizienzklassen „A+“, „A“ oder „B“ fallen. Mit der besten Effizienzklasse „A+“ wurden demnach gerade einmal beinahe gut 45.800 oder 1,5 Prozent der 2012 neu auf bundesdeutsche Straßen gekommenen Autos bewertet. Der ACE appelliert in Anbetracht dieser Bilanz an die Politik, sie solle das schon bei seiner Einführung umstrittene Labelkonzept grundsätzlich überdenken.

„Die grüne Konsumpädagogik funktioniert bei Autos einfach nicht“, ist man bei dem Klub überzeugt, wobei in diesem Zusammenhang zugleich auf die Ergebnisse einer von der Deutschen Energieagentur in Auftrag gegebenen Umfrage verwiesen wird, wonach Opens external link in new windownicht einmal ein Drittel der potenziellen Neuwagenkäufer das Labeling überhaupt kennt. Vor diesem Hintergrund wird daran erinnert, dass sich die Bundesregierung verpflichtet hat, die Labelverordnung spätestens drei Jahre nach deren Inkrafttreten in allen ihren Teilen zu überprüfen. „Es gibt keinen vernünftigen Grund, hier noch länger abzuwarten; die zutage getretenen Erkenntnisse reichen, um eine grundlegende Anpassung der Verordnung zu rechtfertigen“, meint der ACE. Zumal bei der Bestimmung der Effizienzklasse von Pkw derzeit bekanntlich nicht die absolute Menge deren Kohlendioxidausstoßes maßgebend ist, sondern ihre Emissionen im Verhältnis zum Gewicht des Fahrzeugs.

Letzteres wird denn auch als von Anfang an verwirrend kritisiert. „Dabei erwarten nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz 69 Prozent der Verbraucher bei einem in der höchsten Effizienzklasse ‚A+’ eingestuften Pkw insgesamt gesehen einen sehr niedrigen Verbrauch. Nur 17 Prozent dagegen folgen der eigenwilligen Logik des Labels und gehen von einem niedrigen Spritverbrauch im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht aus“, so der Klub, der sich angesichts all dessen in seiner Skepsis gegenüber dem Energieeffizienzlabel bestätigt sieht. Verbraucherschelte helfe aber nicht weiter, sondern die gesamte Autobranche einschließlich der Konsumenten müsse „sich ehrlich machen“. Dazu gehören nach Ansicht des ACE in erster Linie aber „stimmige Informationen über den Kraftstoffverbrauch und eine eindeutige Klassifizierung des Kohlendioxidausstoßes sowie auch die Bereitschaft der Politik, Entscheidungen der Verbraucher so zu nehmen, wie sie fallen“ – selbst dann, wenn Autokäufer dem Umweltaspekt noch nicht das politisch erwünschte korrekte Gewicht beimessen. cm

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