Amtlich: Goodyear findet keinen Käufer für Amiens-Nord

Das Ergebnis hatte sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Seit Goodyear Ende Januar die Schließung seines Landwirtschaftsreifenwerkes in Amiens-Nord angekündigt hatte, war immer wieder über mögliche Investoren und Investorenmodelle berichtet worden. Selbst den 1.173 Arbeitnehmern hatte man die Übernahme zugetraut. Gestern nun hat die Geschäftsleitung von Goodyear France den Beschäftigten offiziell mitgeteilt, dass man keinen Käufer für das Werk gefunden habe und dass man folglich keine andere Option mehr sehe, als das Werk zu schließen.

Bei der Suche nach einem Käufer hat die l’Agence Française des Investissements Internationaux zu helfen versucht. Von den 57 Unternehmen, die die AFII mit dem Vorschlag einer möglichen Übernahme des Goodyear-Werkes kontaktiert hatte, zeigten acht sich immerhin interessiert, heißt es dazu in französischen Medienberichten. Einen potenziellen Käufer habe man trotzdem nicht präsentieren können, sei es, weil die gemachten Angebote wirtschaftlich und finanziell nicht glaubwürdig genug erschienen, oder weil die potenziellen Käufer nicht an eine nachhaltige Verbesserung der Situation (des Werkes) glaubten. Gerade die geringen Investitionen der vergangenen Jahre durch Goodyear, heißt es dazu weiter, sowie die rückläufigen Marktanteile des Herstellers hätten schwer auf den Verhandlungen mit möglichen Investoren gelastet.

Selbst die französische Regierung – Michel Sapin (Arbeit) und Arnaud Montebourg (Industrie) – beschränken sich nunmehr nur noch darauf mitzuteilen, sie hätten für den Fortbestand der Goodyear-Fabrik „alles unternommen“. Sie forderten den Hersteller allerdings auf, den Beschäftigten bei der Suche nach neuer Arbeit möglichst weitreichend zu helfen. Die Gewerkschaft CGT hingegen sieht noch Hoffnung für den Produktionsstandort und kämpft vor Gericht weiter für den Erhalt der Fabrik. Am kommenden Montag wird dazu ein Gericht in Nanterre tagen. ab

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