Sinkende Naturkautschukpreise entlasten Verarbeiter nur bedingt

„Der Rückgang der Naturkautschuknotierungen in den letzten Wochen täuscht darüber hinweg, dass die Börsenpreise seit Mitte letzten Jahres lediglich eine Seitwärtsbewegung vollziehen“, stellte Boris Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk), im Rahmen einer Analyse neuerer Rohstoffdaten in Frankfurt am Main fest.

Angesichts der weltweit schwachen Nachfrage geben die Börsennotierungen für Naturkautschuk (NK) seit etwa Februar nach. Je nach NK-Type und Handelsplatz liegen die Kursrückgänge zwischen vier und zwölf Prozent. „Von einer flächendeckenden Entlastung der Kautschuk verarbeitenden Unternehmen bei den Rohstoffkosten kann jedoch leider keine Rede sein“, erklärte Engelhardt.

Zur Sicherstellung der NK-Versorgung werden oftmals langfristige vertragliche Vereinbarungen getroffen. Die sinkenden Naturkautschuk-Kurse finden erst mit erheblichem zeitlichem Verzug bei künftigen Lieferungen Berücksichtigung. Bei einer Betrachtung der reinen Kursentwicklung bleiben weitere Kosten, wie Fracht und Versicherungsprämien, unberücksichtigt.

„Naturkautschuk ist ein unverzichtbarer Rohstoff für unsere Industrie. Die preisliche Entlastungswirkung sinkender Notierungen wird jedoch überschätzt. NK ist nur zu einem guten Drittel am Gesamtkautschukverbrauch beteiligt. Die aktuell rückläufigen Naturkautschuk-Notierungen vermitteln hinsichtlich der gegenwärtigen Rohstoffkostensituation der Kautschukindustrie ein irreführendes Bild“, resümierte Engelhardt. dv

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