Volatilität der Märkte: Hersteller machen sich Sorgen um Europa

Die schlechte Nachfrage auf den europäischen Reifenmärkten bereitet den großen Herstellern offenbar immer größere Sorgen. Marktführer wie Continental setzen zwar darauf, dass – trotz eines Rückgangs während der ersten Monate des neuen Jahres – der Markt im Laufe dieses Jahres weltweit wachsen und dass beispielsweise die Umsätze mit Reifen um rund sechs Prozent steigen werden. Wie Continental-Reifenvorstand Nikolai Setzer gegenüber dem Handelsblatt sagt, „glauben wir fest an eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte“. Setzer fügt allerdings gleich hinzu: „Wenn es nicht so kommt, müssen wir die Kostenstruktur allerdings entsprechend anpassen.“ Was dies konkret bedeuten könnte, auch schon heute bedeutet, lässt Setzer indes nicht unausgesprochen: Kurzarbeit bzw. komplette Produktionspausen.

Gerade die sogenannte Volatilität des Marktes bereite Herstellern großes Kopfzerbrechen; in mehreren Monaten des Jahres liegen die Schwankungen in den monatlichen Auslieferungen zwischen 30 und 40 Prozent. Das Bestellverhalten ändere sich; die Automobilindustrie in Europa hat mit zweistelligen Einbrüchen zu kämpfen; und der Handel ist bei Vorbestellungen für die Sommersaison zurückhaltend. Die Auswirkungen dieser Volatilität träfen auf das Pkw-Reifenwerk in Aachen sogar noch mehr zu als auf die anderen deutschen Continental-Reifenwerke, folglich sei der Standort dort wohl auch zuerst von entsprechenden Maßnahmen betroffen. Wenn Kurzarbeit angeordnet werde, so der Continental-Vorstand weiter, dann „nicht über Monate“, sondern „über Tage oder Wochen“. Mit einer ähnlichen Meinung zum europäischen Markt meldete sich jetzt auch Marco Tronchetti Provera zu Wort. Der Pirelli-CEO sieht die Situation in Europa mittlerweile als „Belastung“ und bezieht sich dabei vor allem auf die seit drei Jahren andauernde Finanzkrise und deren Folgen. Auch er hoffe indes auf einen wirtschaftlichen Neuanfang mit nachhaltigem Wachstum für Europa. ab
 

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