Continental-Mitarbeiter können Arbeitszeit im Alter jetzt flexibler gestalten

Rund 15.000 Beschäftigte der „Rubber Group“ des Continental-Konzerns in Deutschland, die den Tarifverträgen der chemischen Industrie unterliegen, profitieren künftig von einem weiteren Baustein, den die Tarifpartner in Sachen Demografiewandel vereinbart haben. Ein neues Modell entlastet ältere Arbeitnehmer ab 60 Jahren, die bei vollem Monatsentgelt insbesondere im Schichtbetrieb ihre Arbeitszeit auf eine Vier-Tage-Woche reduzieren können. Jüngere Beschäftigte können in besonders belastenden Lebenssituationen wie beispielsweise während der Kindererziehung, der Pflege von Angehörigen oder während der beruflichen Weiterbildung ihre Arbeitszeit reduzieren.

Der neue Rahmenbetriebsvertrag basiert auf dem Chemie-Tarifvertrag „Demografie II“, der im vergangenen Jahr zwischen den Chemiearbeitgebern und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) vereinbart wurde. Diese Regelung will den Chemieunternehmen die Möglichkeit eröffnen, den demografischen Wandel mit einer immer älter werdenden Belegschaft frühzeitig zu gestalten. Jetzt beginnen Personalleitung und Betriebsräte in den Werken der Rubber Group von Continental damit, konkrete Maßnahmen zu definieren und den Kreis der Begünstigten anzusprechen.

Die Vereinbarung lässt verschiedene Modelle der Entlastung zu. Ein typisches Beispiel ist der 55 Jahre alte Schichtarbeiter, der zunächst weiterhin fünf Jahre in Vollzeit arbeitet und dabei seine ihm tariflich zustehenden zweieinhalb Wochenstunden „Altersfreizeit“ sammelt, anstatt sie einzulösen. Dann wechselt er fünf Jahre vor seinem Renteneintritt in die Teilzeitarbeitsphase, in der er nur noch vier Tage in der Woche arbeitet. Dabei setzt er weitere zweieinhalb Wochenstunden „Altersfreizeit“ ein. Den rechnerischen Rest bis zu einem „normalen“ siebeneinhalb-Stunden-Tag trägt der Arbeitgeber durch einen so genannten Demographiebetrag. So verdient der Arbeitnehmer trotz Arbeitszeitreduzierung weiter sein volles Entgelt. Mitarbeiter, die nicht auf so viel Altersfreizeit verzichten möchten, haben die Möglichkeit auch nur 1,5 Stunden pro Woche anzusparen; in diesen Fällen setzt dann die Vier-Tage-Woche etwas später ein.

„Continental stellt sich proaktiv auf die sich verändernden Anforderungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch das Thema Demografie ein. Nur so können wir ein hoch attraktiver Arbeitgeber bleiben. Deshalb arbeiten wir intensiv an einer ganzen Palette individuell einsetzbarer Bausteine, die die Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsumfeld insgesamt weiter kontinuierlich verbessern. Die neue Rahmenbetriebsvereinbarung ist ein gutes Mittel dafür. Sie muss jetzt vor Ort im Dialog optimal umgesetzt werden“, sagt Continental-Personalvorstand Elke Strathmann. ab

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