Günter Reiff ist tot

Kurz vor seinem 91. Geburtstag verstarb Günter Reiff am vergangenen Freitag. Sowohl im „Technischen Handel“ wie im Reifenhandel ein Mann der ersten Stunde. 1922 geboren, musste Günter Reiff als junger Mann zum Wehrdienst und kam erst 1947 aus der Gefangenschaft frei. Der Krieg hinterließ das von seinem Vater Albert Reiff 1910 gegründete Unternehmen ausgebombt und brach. Nach der Rückkehr in die Heimat galt es anzupacken, aufzubauen – und das tat Günter Reiff mit nahezu unendlicher Energie. In kurzer Zeit schaffte er aus dem Wenigen, was er vorfand, ein schnell wachsendes Unternehmen. Das Unternehmertum hatte er im Blut, wie es dazu in einer Mitteilung der Reiff-Gruppe heißt. Unter seiner Führung wuchs das Unternehmen nicht nur, sondern es wurden auch neue Unternehmensbereiche gegründet. So die Reifenrunderneuerung, die Elastomertechnik, eine Tortechnik, ein Motorradhandel und Kfz-Schilderfertigungen – nicht alles überstand die Zeit, aber alles zeigte seine Risikobereitschaft und Weitsicht.

Die Wirtschaftwunderjahre unterstützten seinen Elan und sein Ideenreichtum. Günter Reiff stand dem Unternehmen, das heute an rund 80 Standorten 1.660 Mitarbeiter beschäftigt, von 1947 bis 1987 vor und prägte es wie kein anderer. „Qualität, Sortiment und Service, das waren seine Maximen und die galten in jeder Beziehung: gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern. Marktführer zu sein, zu den Besten gehören, Innovationen frühestmöglich umzusetzen, das trieb ihn an. Er lebte Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung lange bevor diese Vokabeln modern wurden. Auf sein Wort war Verlass. Seine Weitsicht und sein Gespür für die richtigen Dinge sorgten für Weichenstellungen, die noch heute Wirkung zeigen. Mitarbeiter und Geschäftspartner schätzten an ihm gleichermaßen seine Fairness und seine Zuverlässigkeit“, heißt es weiter in der Mitteilung.

Rechtzeitig übergab er die Führung der beiden Unternehmensbereiche an seine Söhne Eberhard und Hubert Reiff. Bei den Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Unternehmensgruppe beteiligte er sich als aktiver Ehrengast und genoss es, im Mittelpunkt zu stehen. „Das Jubiläum erleben zu dürfen, war für ihn ein großes Glück und er spürte die große Wertschätzung, die ihm alle Menschen in diesem Rahmen entgegenbrachten.“ Am 1. Februar 2012 konnte er seinen 90. Geburtstag feiern, und das bei bester Gesundheit und mit vielen Gratulanten. Bis zuletzt begleitete er die Entwicklung des Unternehmens mit großem Interesse und Verständnis für Wandel und Veränderungen. ab

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