Offizieller Start der „Reifenstudie“-Plattform steht bevor

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Nach seiner Opens external link in new windowAbberufung als Geschäftsführer der Smarcado GmbH – Betreiber der Opens external link in new windowGripgate genannten Reifenhandelsplattform – Ende 2011 dauerte es nicht lange, bis sich Andreas Wolfarth mit einem neuen, Opens external link in new window„Reifenstudie“ genannten Projekt in der Branche zurückmeldete. Zwar ist die zugehörige Website schon seit Frühjahr/Sommer 2012 unter www.reifenstudie.de im weltweiten Datennetz erreichbar, doch nun rückt auch der offizielle Starttermin für das Onlineangebot, das sich am ehesten wohl als so etwas wie ein „Schweizer Messer“ in Bezug auf die Recherchemöglichkeiten in Sachen Reifenpreisgestaltung innerhalb der Branche beschreiben lässt, immer näher. In diesem Monat soll es soweit sein. Bis zum anvisierten Termin am 14. Januar wird demnach nur noch ein wenig Feintuning betrieben – seitdem die NEUE REIFENZEITUNG im Juli vergangenen Jahres zuletzt ausführlich über die „Reifenstudie“ berichtete soll sich allerdings einiges getan haben.

Natürlich ist das Ganze nach wie vor eine prinzipiell allen Marktspielern vom Einzel- über den Groß- und Onlinehandel bis hin zu Kooperationen, Reifenherstellern sowie selbst Endverbrauchern offen stehende Plattform, über die sich Informationen zu Reifenpreisen einholen lassen. „Etwas Derartiges gibt es meines Wissens nicht im deutschen Markt. Der Reifenmarkt ist nun mal transparent. Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten“, erklärt Wolfarth, Gesellschafter der hinter der Plattform stehenden Hamburger W&V GbR, den Ansatz in Bezug auf die „Reifenstudie“. Was die anvisierten Nutzergruppen dort jeweils zu sehen bekommen, soll ab dem offiziellen Starttermin dabei über eine Art „Drei-Button-Lösung“ auf der Homepage unter www.reifenstudie.de gesteuert werden.

Endverbrauchern will man beispielsweise einen Service analog zu anderen Anbietern wie etwa Opens external link in new window„Reifen2Go“ offerieren: Verbraucher sollen sich damit über das Preisniveau der in den gängigen Portalen von Reifen.com, Reifendirekt/Delticom, Popgom/Tyredating, ATU, Pneus-Online oder Tirendo – die Aufnahme weiterer Anbieter ist für die nahe Zukunft geplant – eingestellten Produkte informieren können. „Weiter werden wir eine sogenannte Kaufanbahnung über die ‚Reifenstudie’ für Endverbraucher anbieten. Analog zu anderen Anbietern wie ‚Reifen2Go’ usw.“, sagt Wolfarth. Ein zweiter Bereich der Site ist seinen Worten zufolge gewerblichen Kunden wie dem Reifenhandel, B2C-Shopbetreibern oder Einkaufskooperationen vorbehalten, die sich über die unterschiedlichen Angebote aus der Reifenvermarktungswelt informieren wollen. Über einen dritten Button können mit entsprechenden Zugangdaten ausgestattete registrierte Kunden noch tiefer in das System einsteigen.

Basis all dessen sind freilich die über die „Reifenstudie“ abrufbaren bzw. die dort eingepflegten Reifenpreisinformationen. Und gerade Letzteres hat in den zurückliegenden Monaten Wolfarth zufolge für ordentlich Arbeit gesorgt. „Wir wollten von Beginn an eine eigenständige und damit unabhängige Datenbank erstellen. Ich hätte nicht gedacht, wie unglaublich aufwendig dieses Vorhaben ist. Wir haben mittlerweile im Bereich B2C eine Preishistorie von mehr als 90 Millionen Daten. Das heißt: 90 Millionen Preise im Jahr 2012“, verdeutlicht er den seitens W&V betriebenen Aufwand. Tagtäglich werden demnach mehr als 180.000 Preise – B2C-Endverbraucherportale und B2B-Zwischenhandel – aktualisiert sowie zusätzlich laufend auch neue Datensätze hinzugefügt. Gewissermaßen als Lohn für diese Mühen haben die Hamburger bereits einen Meilenstein erreichen können mit der Gewinnung eines großen Kunden aus dem Bereich der Autohauskooperationen. Denn für die Automobilgruppe Nord AG (ANAG) und ihre über 300 Partnerbetriebe in ganz Deutschland wurde eine eigene Lösung erstellt.

In dem eingerichteten ANAG-Marktplatz sind demnach die entsprechenden (Preis-)Informationen der derzeit rund 20 Reifen- und Felgenlieferanten dieser Organisation hinterlegt. Damit könne sich die 2001 von 15 markengebundenen Automobilhändlern gegründete Kooperationen sehr schnell einen Überblick über die Preisentwicklung der Reifen verschaffen oder verfolgen, welche Großhändler auf welche Reifenmarken bzw. wo sie bestimmte Schwerpunkte setzen. „Wie entwickeln sich die Reifenpreise im Verhältnis zum übrigen deutschen und europäischen Reifenmarkt? Wird diese Kooperation preislich marktgerecht bedacht?“, sind Wolfarth zufolge weitere Fragen, die nicht nur die spezielle „Reifenstudie“-Variante zu beantworten weiß. Als „ganz besonderen Clou“ bezeichnet er in diesem Zusammenhang, dass eine preisliche Auswertung bis hinunter zu den einzelnen Warengruppen möglich ist.

Bei Pkw-Sommerreifen ist beispielsweise ein Herunterbrechen des Ganzen auf die Ebene des Geschwindigkeitsindexes möglich, wobei dann jeweils die entsprechenden – im Falle der ANAG – 20 Ergebnisse samt Mittelwerten und Abweichungen davon gelistet werden. Dieses Schema wird Wolfarth zufolge für alle Produktgruppen angewandt und findet darüber hinaus eine Ergänzung in zusätzlichen Analysemöglichkeiten rund um die sogenannten Topdimensionen (bezogen auf die Segmente Pkw-Sommer-/Winter-, Offroad- sowie Llkw-Reifen) im deutschen Markt. „Diese Topdimensionen decken ca. 80 Prozent des Marktvolumens ab. Diese Analyse ist noch intensiver. Da alle Großhändler mehr oder minder ‚gezwungen’ sind, diese Produkte zu führen, ist die Vergleichbarkeit noch aussagefähiger“, so Wolfarth, der das Ganze als Arbeitswerkzeug sieht, das von der ANAG unter anderem als Arbeits- und Besprechungsgrundlage herangezogen wird. „Es soll dazu beitragen, dass alle Beteiligten einen dezidierten Einblick in die Welt der Reifenpreise erhalten“, ergänzt er.

Dies gilt freilich nicht nur für den ANAG-Marktplatz, sondern analog dazu natürlich in gleichem Maße auch für die hinter der maßgeschneiderten Lösung stehende „Reifenstudie“. Wer wie die ANAG an aussagefähigen und von Fairness geprägten Geschäftsbeziehungen interessiert sei, für den wird die von W&V betriebene Plattform das Mittel der Wahl bezeichnet. Denn umgekehrt sei nämlich auch jedem angeschlossenen Großhändler eine anonymisierte Auswertung zugänglich, sodass jeder seine Preispolitik analysieren könne. Insofern und vor dem Hintergrund der vielfältigen Analysemöglichkeiten, welche die „Reifenstudie“ der Branche bietet, verwundert es nicht, dass die Hamburger rund um den offiziellen Start ihrer Onlineplattform eine Dialogmarketingkampagne starten und über 1.500 ausgewählte Reifenvermarkter angeschrieben wollen, um die Werbetrommel für ihr Angebot zu rühren.

„Schwerpunkt ist hier die Lizenz zur Ansicht und Analyse des B2C-Marktes. Bei uns gibt es keine Einschränkungen. Alles das, was ein B2C-Shopbetreiber anbietet, wird gezeigt“, so Wolfarth, der in diesem Zusammenhang von einem „preislich überaus günstigen Angebot“ für das von den Norddeutschen Gebotene spricht. Dabei braucht freilich niemand die sprichwörtliche „Katze im Sack“ zu erwerben, sondern W&V bietet Interessenten eine kostenlose fünftägige Testphase an, nach der sich potenzielle Kunden für oder gegen den Erwerb einer Lizenz zur Nutzung der „Reifenstudie“-Plattform entscheiden können. Die Kosten für die monatlich kündbare Lizenz werden mit 25 Euro netto je Monat beziffert, wobei zusätzliche Features – wie es weiter heißt – gegen Aufpreis hinzubuchbar seien. christian.marx@reifenpresse.de

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