Marktführer Schrader und die RDKS-Pflicht

Marktteilnehmer, die immer noch ausblenden wollen, dass ab 1. November dieses Jahres neu homologierte Fahrzeuge und genau zwei Jahre später sämtliche neu zugelassenen Autos mit Reifendruckkontrollsystemen (RDKS, mitunter auch RDS oder TPMS fürs englische Tyre Pressure Monitoring System) ausgerüstet sein müssen, verhalten sich wie Kinder, die die Decke über den Kopf ziehen und erwarten, dann sei das Problem weg. „Solch Gebaren befürchten wir nicht“, sagt Maic Dreßen (38), Vertriebsleiter After Market (Deutschland, Österreich, Schweiz) beim Weltmarktführer und Technologieleader dieses Produktes Schrader. Gleichwohl sieht er gewisse Vorbehalte, sich schon heute auf die mit den Reifendruckkontrollen verbundenen Technologien einzulassen. Daher sei es das Anliegen seines Unternehmens, beispielsweise „Reifenfachhändler dort abzuholen, wo sie heute in Bezug auf RDKS stehen, und dorthin zu bringen, wo sie angesichts der automobilen Entwicklung (und der rechtlichen Rahmenbedingungen, d. Red.) hinmüssen“.

Reifendruckkontrollsysteme sind sicherheitsrelevante Teile. Kein Auto darf vom Hof eines Reifenhändlers fahren, dessen Reifendruckkontrollsystem nicht einwandfrei funktioniert! Mit den neuen Vorschriften zu RDKS wird das auch zu einem TÜV-Thema werden. Wohl kaum ein Unternehmen hat solch eine Expertise auf diesem Gebiet wie die Firma Schrader, die aus der mehr als 165 Jahre währenden Geschichte eines Ventilanbieters heraus im Jahre 1999 mit dem Renault Laguna            das erste kommerzielle System zur Reifendruckkontrolle in Europa lieferte und damit Pionierarbeit geleistet hat. Mit einem globalen Marktanteil in der automobilen Erstausrüstung von rund 50 Prozent ist aus dem Pionier freilich längst der in diesem Segment dominante Zulieferer direkt messender Systeme fast aller Automobilhersteller geworden.

Aufgrund der Gesetzgebung und der daraus resultierenden Entwicklungen fokussiert Schrader sein Aftermarkt-Geschäft in Europa“, sagt Dreßen. Der Anbieter baut einerseits derzeit ein Trainingszentrum in Sachen RDKS in Altomünster auf (das im Februar 2013 in Betrieb genommen werden soll) und will andererseits ein kompetentes Vertriebsteam aufbauen, das auch beim Handel direkt vor Ort aktiv werden wird. Darüber hinaus sollen Marketing und Werbung initiiert werden mit der Zielrichtung vermarktender Fachhandel, aber auch, um beim Konsumenten Sensibilität für das Thema zu erzeugen. Denn das wird notwendig sein, wie der Blick nach Nordamerika, wo „TPMS“ schon vor Jahren eingeführt worden sind, verrät. Es darf in Europa nicht versäumt werden, den Konsumenten die Wertigkeit des Sicherheitsbauteils RDKS nahe zu bringen. Deutschland als der bedeutendste Automobilmarkt Europas könnte dabei Vorreiterfunktion für andere Länder des Kontinents einnehmen.

Dass es bei innovativen Produkten ganz wichtig ist, den Umgang damit so einfach wie möglich zu gestalten, weiß man auch bei Schrader und hat nicht zuletzt deswegen das hauseigene Produkt EZ-Sensor (EZ wie Easy) genannt. Maic Dreßen: „Der  EZ-Sensor kann sowohl OE-Sensoren kopieren als auch neu programmiert werden und bietet der Werkstatt somit einen schnellen und kostengünstigen Service für Fahrzeuge, die mit RDKS ausgestattet sind.“ In der Praxis hieße das beispielsweise, dass das System nach erfolgter saisonbedingter Umrüstung „denkt“, es habe sich nichts geändert und somit nicht über die OBD neu angelernt werden muss. Und in der Praxis beim Händler bedeutet dies eine äußerst übersichtliche Lagerhaltung, weil sich ein generalisiertes Produkt im Gegensatz zu einem spezialisierten nun einmal durch zahlreiche Anwendungen auszeichnet. „Weitere OE-Entwicklungen von Schrader werden in den nächsten Jahren dem Fachhandel das RDKS-Geschäft im Aftermarkt  noch leichter machen“, sagt Dreßen.

Die Händler und Monteure sollen das Schrader-Produkt selber sehen, es im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“. Die Erfahrung aus dem EZ-Sensor-Geschäft Schraders in den USA hat gezeigt: Wer sich mit RDKS aktiv beschäftigt, der sieht, dass die Technik für Handwerksbetriebe wie es Reifenhandelsoutlets nun einmal sind, durchaus beherrschbar ist: Der Reifenmonteur als Programmierer! Im Aftermarkt von Reifendruckkontrollsystemen liegen erhebliches Geschäftspotenzial und große Chancen. detlef.vogt@reifenpresse.de

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