Zulieferer Behr im Visier der Wettbewerbshüter

Der Automobilzulieferer Behr hat bestätigt, dass die Europäische Kommission ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts wettbewerbsbeschränkender Verhaltensweisen bei thermischen Systemen für Automobile eingeleitet hat, von dem man selbst auch betroffen ist. Im Mai habe aus diesem Grund eine Nachprüfung der EU-Kommission bei dem Unternehmen in Stuttgart stattgefunden, und ein ähnlicher Vorgang laufe in den USA mit den dortigen Justizbehörden, heißt es weiter. Konkret soll sich das Ermittlungsverfahren auf mögliche Preisabsprachen mit den Mitbewerbern Valeo und Denso während der Jahre 2002 bis 2009 beziehen, berichtet ergänzend Autohaus Online. Seitens Behr wird in diesem Zusammenhang betont, dass sich die möglichen Vorkommnisse auf einen Zeitpunkt beziehen, der deutlich vor der Beteiligung von Mahle an Behr liege. Mahle selbst sei von dieser Nachprüfung in keiner Weise betroffen, hat zwischenzeitlich allerdings bekannt gegeben, dass sich die eigentlich für Anfang 2013 geplante Übernahme der Mehrheit an Behr – derzeit hält man knapp 36,9 Prozent an dem Stuttgarter Unternehmen – angesichts der laufenden Ermittlungen verzögern wird.

„Wir haben nach wie vor Interesse, die Mehrheit an Behr zu übernehmen, jedoch erst nach vollumfänglicher Klärung der Vorgänge und Regelung der möglichen Folgen. Kartellrechtswidriges Verhalten ist für Mahle grundsätzlich nicht akzeptabel. Die Einhaltung von Gesetzen und Regelungen bildet die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern, Kunden und Kollegen. Wettbewerb ist ein entscheidender Motor für den langfristigen Erfolg und die Triebkraft für Innovation, Effizienz und Kundenorientierung“, sagt Prof. Dr. Heinz K. Junker, Vorsitzender der Mahle-Konzerngeschäftsführung. „Sehr ernst“ nimmt man das Ganze auch bei Behr. „Die Einhaltung geltenden Rechts einschließlich des Kartell- und Wettbewerbsrechts ist Bestandteil der Behr-Unternehmenskultur. Einem möglichen Verstoß muss unbedingt nachgegangen werden. Deshalb werden wir mit den Ermittlungsbehörden in vollem Umfang kooperieren und unsere bereits vorhandenen Aktivitäten zum Thema ‚Compliance‘ auf breiter Front weiter vertiefen“, erklärt dazu Peter Grunow, Vorsitzender der Behr-Geschäftsführung. cm

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