Analysten: Michelin-Investment in Serbien passt nicht zum Unternehmen

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Michelin hat offenbar große Pläne mit der Tigar-Reifenfabrik in Serbien. Einer Veröffentlichung zufolge will der französische Reifenhersteller jetzt rund 170 Millionen Euro in die Erweiterung der dortigen Kapazitäten investieren. Aktuell können jedes Jahr in der 77 Jahre alten Fabrik in Pirot rund acht Millionen Pkw-Reifen (2012) gefertigt werden; 2016 sollen dies dann rund zwölf Millionen Reifen sein. Dies sind in der Regel Einstiegsmodelle der Marken „Tigar“, „Kormoran“ und „Riken“, die vorwiegend in Russland, Osteuropa, Afrika und dem Mittleren Osten vermarktet werden. Michelin wolle sich mit dem Investment insbesondere im unteren Marktsegment eine stärkere Präsenz sichern, erwarten die Verantwortlichen bei Michelin in diesem Segment doch weltweit große Wachstumsraten in den kommenden Jahren.

Analysten von Morgan Stanley sehen in dem neuerlichen Investment unterdessen nicht viel Gutes, gehe es doch an den Stärken des französischen Unternehmens weit vorbei. „Wir glauben, das Michelin aktuelle Strategie nicht zu den wichtigsten Assets des Unternehmens passt: Marke und Technologie“, heißt es dort in einem Analystenreport. Es gehe den Analysten folglich nicht um die Summe, die der französische Reifenhersteller jetzt in Serbien investieren will, sondern um die Ausrichtung auf das untere Marktsegment. Michelin wolle mit einigen aktuellen Investitionen weltweit zuletzt – an Chinesen und andere – verlorene Marktanteile zurückerobern, heißt es dort weiter.

Michelin, die Tochtergesellschaft Tigar Tyres und lokale Behörden haben zum Investment jetzt ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. In den kommenden Jahren werden dazu rund 700 neue Arbeitsplätze in Pirot entstehen, aktuell arbeiten in der Fabrik 2.000 Menschen. Michelin war 2005 bei Tigar Tyres eingestiegen und hatte den serbischen Reifenhersteller dann 2009 komplett übernommen. ab

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