Weitere Absatzsteigerungen für Premiumfahrzeugmarken vorhergesagt

Die deutschen Premiumfahrzeugmarken können ihren Absatz bis 2020 um mehr als 30 Prozent steigern. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Berylls Strategy Advisors. Es wird erwartet, dass der Markt für Premiumautomobile von weltweit 6,2 Millionen Pkw (2011) auf 9,7 Millionen (2020) anwächst. Schon von 2010 auf 2011 habe der Premiummarkt um zehn Prozent zulegen können, während der weltweite Automobilmarkt im Volumensegment „nur“ um zwei Prozent wuchs.

Insofern spricht Berylls davon, dass die deutschen Premiummarken auf einer Erfolgswelle schwimmen, konnten sie ihren Absatz 2011 doch sogar um 14 Prozent steigern. Das prognostizierte weitere Wachstum bis 2020 wird zu knapp 40 Prozent aus stammen, ist darüber hinaus der Studie zu entnehmen, in der gleichzeitig aber auch davon die Rede ist, dass zunehmend die Margen unter Druck geraten, weil sich beispielsweise in China ein Preisverfall abzeichnet. Aktuelle Umsatzrenditen von neun bis nahezu 20 Prozent dürften angesichts dessen nicht darüber hinwegtäuschen, dass alle Premium-OEMs vor einer Herkulesaufgabe stünden, heißt es weiter. Damit wird Bezug genommen auf eine sogenannte „Profitmodellierung“ für die deutschen Premium-OEMs, und die soll mit Blick auf 2020 einen Rückgang der EBIT-Margen zwischen 20 und 50 Prozent vorhersagen. „Audi, BMW und Mercedes-Benz dürfen sich nicht in falscher Sicherheit wiegen“, so Hendrik Todte, Principal bei Berylls.

Die nächsten Jahre erforderten nie gekannte Anstrengungen, sonst werde sich ein Gewinneinbruch nicht abwenden lassen, ergänzt er. Denn wenngleich das Stückzahlwachstum und profitable Wachstumsmärkte wie China die EBIT-Marge um etwa zwei bis vier Prozentpunkte ansteigen ließen, erfordere das heutige Premiumgeschäftsmodell Investitionen „nie gekannten Ausmaßes, die in Summe die EBIT-Marge um sechs bis acht Prozentpunkte drücken“. Deswegen sollten alle Aktivitäten strategisch auf den Prüfstand gestellt werden, meint Berylls-Geschäftsführer Christian Kleinhans. Seinen Worten operierten nämlich schon heute Organisation und Mitarbeiter an der Grenze des Machbaren. „Mehr denn je muss es für die Premium-OEMs darum gehen, sich auf Kernaktivitäten und ausgewählte Spitzenpositionen entlang der Wertschöpfungskette zu konzentrieren – weniger, intelligenter und effizienter“, sagt er. cm

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert