Kfz-Gewerbe: Mehr Umsatz, verbesserte Rendite, stabile Aussichten

Gestiegene Umsätze in Autohandel und Service brachte das Autojahr 2011. Das Kfz-Gewerbe mit seinen 38.000 Betrieben setzte insgesamt 140,7 Milliarden Euro und damit 8,2 Prozent mehr um als im Jahr 2010. Dies sei unter anderem auf das Mengenwachstum, die höherwertigen Neuzulassungen im gewerblichen Bereich, gestiegene Gebrauchtwagenpreise und hohe Werkstattauslastung zurückzuführen, so Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).

Die Rendite der Betriebe lag im Händlerdurchschnitt bei etwa zwei Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. „Die Rendite ist erfreulich, aber in einem Bilderbuchjahr wie 2011 hätte sie eigentlich deutlich über zwei Prozent liegen müssen“, sagte Rademacher, der unter normalen Marktbedingungen im Kfz-Gewerbe eine Umsatzrendite zwischen zwei bis vier Prozent als erforderlich erachtet, um notwendige Investitionen tätigen und Mitarbeiter vernünftig bezahlen zu können.

Mit dem Pkw-Neuwagengeschäft setzte das Kfz-Gewerbe im vergangenen Jahr insgesamt 59,3 Milliarden Euro um, 13,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Gebrauchtwagen stiegen die Umsätze im Marken- und Gebrauchtwagenhandel um 5,2 Prozent auf 41,8 Milliarden Euro. Zuwachs war auch im Servicegeschäft zu verzeichnen. Auf hohem Niveau legte der Umsatz um 1,2 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro zu.  Das Geschäft mit neuen Nutzfahrzeugen wuchs um 19,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, während der Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen leicht um 2,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurückging.

Für das laufende Jahr 2012 rechnet der ZDK bei den Pkw-Neuzulassungen mit einer prinzipiell stabilen Entwicklung in einer Größenordnung von zirka 3,1 Millionen Einheiten. Im Gebrauchtwagengeschäft sei das Erreichen der Zahl von 6,8 Millionen Besitzumschreibungen des Vorjahres zu erwarten. Das Servicegeschäft bleibt nach Ansicht des Branchenverbands stabil mit leicht positiver Tendenz.

Kräftig investierte das Kfz-Gewerbe in den Nachwuchs. So unterschrieben rund 20.500 junge Menschen bis zum Stichtag 30. September 2011 einen Lehrvertrag zum Kfz-Mechatroniker, knapp zehn Prozent mehr als im Jahr 2010 (18.700). Einen ebenso positiven Trend verzeichnet der Beruf des Automobilkaufmanns. Mit zirka 4.400 neuen Ausbildungsverträgen wurde im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von über 20 Prozent erreicht. „Die Kfz-Betriebe haben einen möglichen Fachkräftemangel erkannt und setzen sich aktiv für die Sicherung des Nachwuchses ein“, sagt Rademacher. Auch im Vergleich zum Gesamthandwerk stehe das Kfz-Gewerbe gut da. So entfielen von den zirka 155.000 angebotenen Ausbildungsplätzen im Handwerk rund 13 Prozent auf den Beruf des Kfz-Mechatronikers. Insgesamt waren zum 31. Dezember 2011 knapp 91.000 Auszubildende im Kfz-Gewerbe beschäftigt, 3,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Damit zählt das Kfz-Gewerbe zu den größten Ausbildern im Handwerk“, betont der ZDK-Präsident.

Der seit Jahren anhaltende Strukturwandel im Kfz-Gewerbe hat sich, was die Zahl der Betriebsstätten anbelangt, im vergangenen Jahr abgeschwächt. Zum 31. Dezember 2011 zählte die Branche bundesweit insgesamt 38.000 Kfz-Betriebe, nur 50 weniger als 2010. Davon waren 17.600 fabrikatsgebundene Betriebe und 20.400 freie Werkstätten. Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte das Kfz-Gewerbe insgesamt 456.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in technischen und kaufmännischen Berufen, das sind 3.000 Menschen mehr als im Jahr zuvor. dv

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