Einkaufsmanagement im Mittelstand nutzt E-Sourcing unzureichend

Nachdem der Wirtschaftsboom verflacht, treten Unternehmen vermehrt auf die Kostenbremse. Einsparpotenzial ist gefragt, und dabei sollte nicht unbedingt das Marketingbudget im Vordergrund stehen. Vielmehr weisen Studien vor allem auf eine 20-prozentige Steigerung bei der Materialeffizienz bis zum Jahre 2015 hin. Einen maßgeblichen Beitrag zur Effizienzsteigerung in diesem Bereich leistet das E-Sourcing, welches sowohl auf interne als auch auf externe Einkaufsportale aufsetzt. Jedoch nur knapp 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen nutzen ein Einkaufsportal, wie eine aktuelle Studie der Strategieberatung 2hm & Associates GmbH (Mainz) ermittelt hat. Für Mittelständler, die einen internationalen Materialeinkauf tätigen, ist dies hingegen fast schon eine Notwendigkeit.

Einkaufsportal – ein Weg zu kostensparenden Lieferanten

Mittelständische Unternehmen nutzen jeweils zu einem Fünftel sowohl ein eigenes als auch ein externes Einkaufsportal, wobei Inhouse-Lösungen eher von größeren Firmen eingesetzt werden. Immerhin kann sich knapp die Hälfte der in der Studie befragten Unternehmen eine zukünftige Nutzung vorstellen. Eine hohe Zufriedenheit ist bei den derzeitigen Nutzern festzustellen: Fast 90 Prozent sind bei der Inanspruchnahme externer Kapazitäten zufrieden. Weitere 80 Prozent heben die IT-gestützte Steuerung der Einkaufsaktivitäten positiv hervor, und ebenso sind 70 Prozent der Beschaffer zufrieden mit der Vereinfachung von Kaufprozessen und von Bedarfsdaten.

Ausschreibungen leisten beim E-Sourcing einen wesentlichen Beitrag zur Kosteneinsparung im Einkauf. Größere Unternehmen, die sich international dieser Möglichkeiten bedienen, erreichen hier erhebliche Vorteile. In der Regel werden deshalb bei mehr als zwei Dritteln der größeren Unternehmen mehrmals im Jahr Beschaffungen über elektronische Ausschreibungen vorgenommen.

Wie die 2hm Strategieberatung im Rahmen der Studie zudem ermittelte, arbeiten 40 Prozent der Einkäufer im Durchschnitt mehr als vier Jahre mit ihren Lieferanten zusammen. „Möglicherweise liegt hier ein größeres Einsparpotenzial, um über externes Einkaufs-Know-how an neue und damit kostensparende Lieferanten zu kommen“, so das Fazit von Hans Herrmann, dem Leiter der Studie. dv

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert