Premiummarkt in Russland wächst deutlich über Durchschnitt

Es wird Nokian Tyres in diesem Jahr wohl gelingen, die Umsatzeinbrüche von 2009 in Russland und den GUS-Staaten vollends wettzumachen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres erzielte der finnische Hersteller dort bereits 302 Millionen Euro an Umsatz und es steht zu erwarten, dass die Umsatzkennzahlen des bisherigen Rekordjahres 2008 nun übertroffen werden; damals hatte Nokian Tyres dort insgesamt 382 Millionen Euro umgesetzt. Nokian kann dabei durchaus vom allgemeinen Marktwachstum profitieren, das sich in Russland nach der Krise bei rund vier Prozent eingependelt hat und dort den Prognosen zufolge auch verharren wird – zweistellige Wachstumsraten erwartet in Russland mittlerweile niemand mehr. Ist dieses allgemeine Wirtschaftswachstum auch deutlich schwächer als noch vor der Krise, so können Hersteller wie Nokian Tyres doch deutlich vom Stukturwandel in Russland profitieren.


Wachstum auf dem russischen Reifenmarkt wird auch in den kommenden Jahren nur das Premium- sowie das mittlere Marktsegment mit sich bringen (Quelle: Nokian Tyres)

Während in diesem Jahr voraussichtlich 2,5 Millionen Autos in Russland verkauft werden – dies entspricht einem Plus von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr –, sollen dies in fünf Jahren bereits doppelt so viele sein. Rund 90 Prozent dieser Autos sind mittlerweile Fabrikate aus dem Westen. Dass dies auch deutliche Auswirkungen auf den Reifenmarkt hat, muss nicht betont werden. Während in Russland aktuell noch jeder zweite auf dem Ersatzmarkt verkaufte Reifen dem unteren Markt- bzw. Preissegment zuzurechnen ist, so Nokian Tyres, wird dies in fünf Jahren nur noch jeder dritte sein. Das Preissegment wächst den Prognosen zufolge in diesem Zeitraum nach absoluten Absätzen nur um 0,5 Prozent, das Premiumsegment hingegen um 17 Prozent, das mittlere Segment immer noch um 13 Prozent. In diesem Jahr werden auf dem russischen Ersatzmarkt rund 37 Millionen Pkw-Reifen vermarktet, in 2016 sollen dies dann knapp 65 Millionen Reifen sein, was einer jährlichen Wachstumsrate von 8,5 Prozent entspräche.

Noch deutlicher sind die prognostizierten Entwicklungen bei den mit diesen Reifen erzielten Umsätze. Im laufenden Jahr werden auf dem russischen Ersatzmarkt insgesamt noch 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro mit Pkw-Reifen umgesetzt, in fünf Jahren sollen dies dann über vier Milliarden Euro sein, was einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 23 Prozent entspräche. Während derzeit im Jahr mit Premiumreifen in Russland noch rund eine Dreiviertel Million Euro umgesetzt wird, sollen dies dann in fünf Jahren über 2,5 Milliarden Euro sein, was einer Steigerung von über 30 Prozent entspräche.

Die Hersteller stellen sich auf diese deutlichen Marktzuwächse ein: Nokian erweitert seine bestehende Fabrik in St. Petersburg und errichtet direkt nebenan eine zweite Produktionsstätte; Michelin ebenfalls ist bereits seit Jahren vor Ort mit einer eigenen Reifenfabrik heimisch; Continental, Pirelli und Yokohama sind dabei, ihre Marktpositionen in Russland mit eigenen Produktionsstätten zu festigen. ab

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