Reifenwettbewerb in der Formel 1 „derzeit nicht denkbar“

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Am morgigen Mittwoch will Motorsport-Total ein Interview mit Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery veröffentlichen, bei dem es unter anderem um die Frage nach einem möglichen Reifenwettbewerb in der Formel 1 geht. Einem Vorabbericht zufolge würde Hembery einen solchen begrüßen, gleichzeitig hält er dieses Szenario derzeit aber für unrealistisch. “Aus meiner Erfahrung gibt es derzeit in keiner Motorsportserie ernsthaft Interesse an einem Konkurrenzkampf zwischen Reifenherstellern”, sagte er gegenüber Motorsport-Total und erwähnte in diesem Zusammenhang den Kostenfaktor als vermutlichen Grund dafür. “Ich persönlich wäre dem nicht abgeneigt, denn die Aufmerksamkeit am Wochenende würde durch die Ergebnisse steigen”, werden darüber hinaus Aussagen von ihm wiedergegeben. Andererseits biete ein Engagement als Alleinausstatter die Möglichkeit, in den Sport oder in die Marke zu investieren. Der Status als Alleinausrüster hat seinen Worten zufolge aber durchaus auch Nachteile. “Wenn du antrittst und verlierst, ist der Reifen schuld. Wenn du antrittst und gewinnst, wirst du nicht erwähnt. Dann ist es das Auto oder der Fahrer”, soll er gesagt haben. Gleichzeitig berichtet E-Tyres über einen Beitrag in der Financial Times, wonach der koreanische Hersteller Hankook sein DTM-Engagement offenbar als mögliches Sprungbrett für die Formel 1 versteht. Demnach sei nur der recht knappe Zeitrahmen rund um den Ersatz des zum Ende der Saison 2010 ausgestiegenen Formel-1-Ausrüsters Bridgestone der Grund dafür, dass die Koreaner sich nicht als Reifenlieferant für die “Königsklasse des Motorsports” beworben hätten. Es wäre schlicht unmöglich gewesen, rechtzeitig entsprechende zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen, heißt es unter Berufung auf Hankooks Chief Financial Officer Cho Hyun-bum. Beim nächsten Mal wolle man aber vorbereitet sein. Dem Bericht nach verfolgen die Koreaner mit ihrem Motorsportengagement vor allem das Ziel, ihr “schwaches Markenimage in den entwickelten Märkten” aufzubessern. Cho Hyu-bum soll in diesem Zusammenhang gesagt haben, dass weder ein DTM- noch ein Formel-1-Engagement mit Blick auf den Reifenabsatz profitabel sei, dafür aber “unbezahlbar im Bestreben, den Abstand zu Michelin und Bridgestone in Premiummärkten” zu verringern. cm

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