Deutsche Autos in China gefragt

Die deutschen Automobilhersteller haben im ersten Quartal 2011 in China deutlich schneller zugelegt als der Pkw-Gesamtmarkt – das teilt der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) mit. Demnach stiegen die Pkw-Verkäufe in China in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres insgesamt um zwölf Prozent auf 3,1 Millionen Fahrzeuge an, während die deutschen Konzernmarken ihren Absatz allerdings um 30 Prozent auf gut 637.800 Neuwagen steigern konnten. “Die deutschen Autohersteller fahren in China weiter auf der Überholspur. Sie haben ein starkes erstes Quartal hingelegt. Bei allen deutschen Konzernmarken, die in China aktiv sind, waren die Zuwächse im ersten Quartal deutlich zweistellig”, freut sich VDA-Präsident Matthias Wissmann. Schließlich hätten die deutschen Konzernmarken ihren Marktanteil in China damit auf 20 Prozent erhöhen können, während für das Vorjahresquartal ein diesbezüglicher Referenzwert von knapp 18 Prozent gemeldet wird. “Wie bedeutsam der chinesische Markt für die deutschen Hersteller mittlerweile ist, zeigt eine weitere Zahl: In China setzten die deutschen Konzernmarken im ersten Quartal 2011 über 112.000 Neuwagen oder 21 Prozent mehr ab als auf dem deutschen Inlandsmarkt im gleichen Zeitraum”, meldet der VDA darüber hinaus. In diesem Zusammenhang betont Wissmann zudem die “große Bedeutung Chinas als Produktionsstandort der deutschen Automobilindustrie”. Seit 2008 habe sie ihre Pkw-Produktion in China auf 1,8 Millionen Einheiten mehr als verdoppelt (2008: gut 870.000 Einheiten).

Damit sei China vor Brasilien mit 765.000 Einheiten der bei Weitem wichtigste Auslandsstandort. Die deutschen Hersteller und Zulieferer haben dem VDA zufolge rund 190 Produktions- und Montagestätten in China – 180 davon sind Standorte von Zulieferern. Analog zur Entwicklung der Produktion vor Ort wird eine ähnliche Entwicklung in Sachen Pkw-Exporte nach China beobachtet: Sie sollen von knapp 220.000 Einheiten im Jahr 2008 auf über 460.000 im vergangenen Jahr gestiegen sein. “China zeigt eindrucksvoll, welchen Exportbeitrag die deutsche Automobilindustrie leistet. Der Fahrzeugexport von Deutschland nach China hatte 2010 einen Wert von 9,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 120 Prozent gegenüber 2009”, rechnet Wissmann vor. Die Automobilzulieferer hätten 2010 zusätzlich Kfz-Teile und Zubehör im Wert von vier Milliarden Euro exportiert, heißt es weiter. Mit Karosserien, Motoren und Motorteilen komme die deutsche Automobilindustrie insgesamt auf einen Exportwert von knapp 14,7 Milliarden Euro. Doch damit scheint das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht zu sein. Der VDA-Präsident erwartet jedenfalls, dass China als Auslandsmarkt für die deutsche Automobilindustrie weiter erheblich an Bedeutung gewinnen wird. “Wir sehen in China noch großes Potenzial für das Automobil. Während in Deutschland rund 500 Pkw auf 1.000 Einwohner kommen, sind es in China erst 23 – mit einer klaren Tendenz nach oben”, begründet er diese Sicht der Dinge. cm

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