GDHS sieht Wachstum in allen Segmenten

Das erfolgreiche Geschäft der vergangenen Saison war Anlass für die rundum positive Stimmung auf den diesjährigen GDHS-Frühjahrstagungen, die in Würzburg, Rostock und Düsseldorf stattfanden und zu denen über 800 Gäste erschienen waren. Sich „gesund unter Druck zu halten“ werde dazu beitragen, auch die kommende Saison positiv zu gestalten, so der Ansatz von Geschäftsführer Goran Zubanovic, der die Fachhändler auf den Frühjahrstagungen mit einer Reihe von Herausforderungen anspornte.

Den Startschuss zu den Tagungen gab jeweils André Vennemann, verantwortlich für das Lkw-Geschäft der GDHS, mit seinem Workshop. Dieser war gut besucht, denn es ging um die Vorstellung des Themas „Lkw als zusätzliche Geschäftsinvestition“. Im Workshop wurde vorgestellt, wie die GDHS Interessenten bei diesem Thema unterstützt. Dies geschieht etwa durch die Auswertung der individuellen Parameter in einem entsprechenden Investitions- und Simulationstool. Mit gezielter Partnerentwicklung in noch nicht besetzten Gebieten, Potentialanalysen und Adressgenerierung von Neukunden sollen 2011 Qualität und Wachstum gleichermaßen sichergestellt werden, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Neue Werbemöglichkeiten und die Ziele für 2011 bei der Etablierung des Lkw-Leistungsbausteins wurden zusätzlich vorgestellt.

Die Lkw-Verantwortlichen des Goodyear-Dunlop-Konzerns zeigten die Unterstützung der Industrie für das Jahr 2011 auf und legten ihren Schwerpunkt auf die Verbesserung der Verfügbarkeit, Steigerung der Planungssicherheit im LKW-Segment und Ausbau des LKW-Flotten-Geschäftes.

Den offiziellen Tagungsteil eröffnete indes Goran Zubanovic, Geschäftsführer der GDHS, mit seiner Rede. Er zeigte die Innovationsfähigkeiten der GDHS sowie aktuelle Trends auf, die die Zukunft prägen werden. „Wir haben es zunehmend mit einem Spannungsdreieck zwischen der Digitalisierung der Welt, der demografischen Entwicklung und dem Thema Ökologie zu tun“, sagte Zubanovic. In diesem Zusammenhang wies er daraufhin, dass in diesem Spannungsfeld nur die überleben könnten, die auf Qualität und Qualifizierung setzten. Ein Überangebot an Ware sei da, aber kein Überangebot an Qualität. Daher sei die Investition in qualifizierte Mitarbeiter und Trainingsmaßnahmen die Chance, sich gut im Wettbewerb zu positionieren. Abschließend benannte er elf Herausforderungen, die das Jahr 2011 seiner Meinung nach an alle Beteiligten stellen werde.

Jochen Clahsen, Leiter Premio, nahm das Thema Qualifizierung auf und verwies auf den Ausbau der Schulungsmaßnahmen im Bereich „Corporate Behavior“, dem verbindlichen Umgang mit dem Kunden: „Wir leben die Premio-Philosophie und möchten alle Betriebe und ihre Teams in Einzelschulungen vor Ort mit auf die Reise nehmen.“ Doch zunächst konnte er auf ein historisch erfolgreiches Jahr zurückblicken: Von 2009 auf 2010 hätten die Premio-Betriebe eine Ergebnissteigerung von 138 Prozent verzeichnen können. Für 2011 erwarte die Premio-Zentrale ein moderateres Wachstum der Betriebsergebnisse, setzt sich dafür aber mit über 30 neuen Standorten ein beachtliches Ziel bei der Premio-Expansion. Wichtig für die Expansion, aber auch für den Ausbau der Vor-Ort-Geschäfte bei den bestehenden Premio-Partnern, sei die professionelle Systemunterstützung, deren Schwerpunkt laut Clahsen dieses Jahr besonders auf dem Ausbau des Preis-Info-Centers, dem neuen Werkstattplaner, der Erweiterung der Autoservicekonzepte, dem Leistungsbereich Lkw, der Vielseitigkeit verschiedener Marketingkonzepte und einem neuen Creditpool lägen.

Es folgte Jan Matheus, der bei seinem Rückblick auf die Entwicklung bei HMI ebenfalls eine Steigerung der Ergebnisse aufzeigen konnte und nochmal darauf hinwies, dass es gerade in diesem Bereich um qualitatives Wachstum gehe. Dieses werde von der GDHS durch neue Akquisekriterien weiter forciert. Die Qualitätssteigerung in den Betrieben solle mit Hilfe der Händler durch weitere Mitarbeiterqualifikation, neue Maschinen, Ausbau der Dienstleistungen in Richtung Autoservice, stärkere Kundenorientierung, einem verbesserten Erscheinungsbild und Nutzung der Warenwirtschaft und Marketing-Tools erreicht werden. Insgesamt appellierte Jan Matheus an die Händler, jetzt die Chance zu neuen Investitionen zu nutzen.

Weiter ging es mit dem Thema „Reifen 112“ – der Idee eines zentralen Call-Centers, das den Händler eine 24-Stunden-Erreichbarkeit ermöglicht, sei bereits äußerst erfolgreich angelaufen.

Michael Amman, Manager Marketing Systementwicklung Fachhandel, bildete den Abschluss des ersten Blocks: Neben den Aktivitäten in den einzelnen Bereichen – Kinokooperationen, Tuningkatalog, Internetseiten und vieles mehr – sei noch einmal klar geworden, dass jeder einzelne Händler allein durch sein eigenes Handeln die Marke als solche ganz entscheidend präge und eine hohe Verantwortung für die ganze Gruppe trage.

Es folgte ein Ausblick in die Welt von Social Media und Facebook, ein Thema, an dem auch der Reifenhandel nicht vorbeikomme.

Nach der Mittagspause übernahm Hans Behle, Leiter Einkauf & Warenwirtschaft der GDHS, der mit einem Satz das vergangene Jahr zusammenfasste „2010 war anstrengend und erfolgreich. Zu VMI, der automatischen Nachschubsteuerung, gab es 2010 und gibt es auch in Zukunft keine Alternative.“ Hans Behle machte den Zuhörern vor allem auch noch einmal die Notwendigkeit eines professionellen Pricings deutlich. Den richtigen Preis zu finden, sei eben keine Entscheidung, die man nach Gefühl treffen sollte, sondern anhand von Fakten und Analysen.

Frank Titz, Director Consumer Tires Goodyear Dunlop Germany, und Stephan Domes, Verkaufsleiter Commercial, berichteten anschließend über die Konzernmarken Consumer und Commercial. Frank Titz ging noch einmal auf die Tatsache ein, dass der Reifenhandel aktuell ein Verkäufermarkt sei und stellte einige Highlights aus den Produktbereichen für das Jahr 2011 vor. Stephan Domes zeigte die homogenen Entwicklungen innerhalb des europäischen Marktes für den Bereich Lkw auf und freute sich über den gestiegenen Konzernanteil Lkw innerhalb der GDHS-Gruppe.

Tag zwei der Tagung begann nach der Begrüßung mit dem Thema Organisationsentwicklung und welche Schritte für eine „berechenbare“ Führung innerhalb des Betriebes für die Mitarbeiter und deren erfolgreiche Arbeit eine wichtige Rolle spielten. Hans-Joachim Spreng brachte die Zuhörer schon am frühen Morgen zum Nachdenken.

Carsten Pick, Manager E-Commerce, stellte anschließend eine Reihe von Trends im Bereich Mobile Marketing vor, auch die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema „Reifenkauf im Internet“ gab interessante Einblicke. Im Bereich der Händlerwebsites wurde noch einmal deutlich, dass diese den Kunden vor allem Kompetenz vermitteln müssen. Die Information als Ware sei hier zunächst wichtiger als der Kauf – fühle der Verbraucher sich gut informiert, kaufe er auch – egal ob online oder offline. Das gelte sowohl für Reifen-, wie auch immer mehr für Werkstatt-Websites. Daher liege der Schwerpunkt im E-Commerce dieses Jahr auf dem Ausbau des Premio-Onlineauftrittes und der Überarbeitung des E-Commerce-Konzeptes von reifen-fix.de.

Christian Fischer, Leiter der 4Fleet Group, konnte zu dem Themenbereich Flottenmanagement berichten, dass 2010 ein leichtes Wachstum bei den Flottenzulassungen mit sich brachte. Für das kommende Jahr prognostizierte er ein stabiles und leichtes Wachstum. Besonders die Wünsche nach weiteren Dienstleistungen nehmen bei den Leasinggesellschaften einen höheren Stellenwert ein, z.B. das Angebot von Erstmontage-Paketen, Reifeneinlagerung oder auch Hol- und Bringservice und Mobile Fitting. Der Service für die 4Fleet-Partner werde hier 2011 weiter verbessert, teilte Fischer mit.

Reiner Reiß, Leiter Autoservice und Training, gab eine Übersicht zu den Neuerungen im Autoservice und neuen Seminaren, die nun auch im GDHS-eigenen Trainingscenter buchbar sind. Neben der Kampagne zur sicheren Reifenmontage des Bundesverbandes des Reifenhandles und der Vulkanisateur-Handwerk (BRV) sei auch das Thema Hochvolttechnologie ein spannender und aktueller Punkt gewesen. Er zog in seinem Vortrag den Schluss, dass die stete Erweiterung der eigenen Kompetenzen den weiteren Geschäftserfolg langfristig sichere. ab

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert