Pirellis Nein zu Indien – Markt braucht noch etwas Zeit

Im Rahmen des neuen “Industrieplans 2011-2013” skizziert Pirelli deutlich, wohin sich das Unternehmen – nachdem die Restrukturierung zum “reinen Reifenhersteller” nun abgeschlossen ist – entwickeln will und legt neben zahlreichen Zielen eben auch die eingesetzten Mittel fest (siehe den separaten Beitrag dazu). Bei aller Überzeugung, in den kommenden Jahren ein jährliches Wachstum von durchschnittlich acht Prozent zu erzielen und dabei eine EBIT-Marge von 8,5 bis 11,5 Prozent in dem entsprechenden Zeitraum zu erreichen, schließt der italienische Reifenhersteller ganz bewusst einige von Beobachtern vielleicht erwartete Maßnahmen aus. Während sich zahlreiche Hersteller derzeit den Kopf über den richtigen Markteinstieg in Indien zerbrechen und dazu etliche Großinvestitionen ankündigen – etwa Michelin – wolle Pirelli eben nicht “in Kapazitäten auf dem indischen Markt” investieren, und das, obwohl man im selben Industrieplan die “Local for local”-Produktion beschwört. Pirelli werde zwar in den kommenden fünf Jahren rund 1,9 Milliarden Euro in die Reifenproduktion investieren, wozu auch eine neue Reifenfabrik in Mexiko (210 Millionen Dollar) gehören wird, von wo auch die Nafta-Märkte bedient werden sollen. Indien passe hingegen noch nicht richtig ins Pirelli-Premium-Portfolio: “Indien wird sicherlich noch etwas Zeit brauchen; wir sind nicht der Ansicht, dass die Infrastruktur dort schon soweit ist, dass der Markt für hochwertige Qualitätsgüter bereit ist”, so Pirelli-Chairman Marco Tronchetti Provera anlässlich der Vorstellung des neuen Industrieplans. ab

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