Warnsystem für Fahrbahnen mit geringer Haftung bei Conti in Entwicklung

Der Automobilzulieferer Continental will sein Know-how in der Entwicklung von unterschiedlichsten Sensoren dazu nutzen, um den Fahrer zukünftig frühzeitig auf möglicherweise gefährliche Straßenabschnitte hinzuweisen. Zu diesem Zweck wurde mit Kooperationspartnern eine neue Strategie der Sensorfusion vorangetrieben. Entwickelt im Rahmen des europäischen “Friction”-Projektes und zum Teil von der Europäischen Kommission gefördert soll das neue System beispielsweise dazu dienen, Autofahrer frühzeitig etwa auf glatte Straßenabschnitte hinzuweisen. Basis des Ganzen sind die in einem Projektfahrzeug eingebauten Sensoren, welche die Datengrundlage liefern, um die Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn zu berechnen. Rückschlüsse auf die aktuellen Reibungsverhältnisse erlauben auf der Grundlage des dynamischen Fahrzeugverhaltens demnach unter anderem die Werte für Längs- und Querbeschleunigung, Raddrehgeschwindigkeit, Gierrate und Lenkwinkel, auf die man über die im Fahrzeug vorhandenen Sensoren Zugriff hat. Ergänzende Informationen über das Umfeld des Fahrzeugs liefern Umgebungs- und Reifensensoren. So erfasst unter anderem etwa ein optischer Sensor Veränderungen der Menge an Licht, das von der Fahrbahnoberfläche unmittelbar vor dem Vorderrad (im Bereich zwischen 0,4 und 1,5 Meter voraus) reflektiert wird. Über Dinge wie eine Polarisationskamera, einen Leserscanner und Temperaturmessungen hinaus liefert ein im Reifen integrierter Sensor Informationen über die aktuelle Reifenverformung beim Abrollen. “Das System erkennt beginnendes Aquaplaning und liefert ein entsprechendes Warnsignal. Durch Verarbeitung der Informationen von den Umgebungssensoren und eine Plausibilitätsprüfung anhand der Thermometermesswerte kann das System die Straßenverhältnisse erkennen – und damit auch drohende Probleme für die Reifenhaftung”, sagt Conti. Für eine Warnung des Fahrers über ein sogenanntes Head-up-Display werden demzufolge sämtliche Sensorausgangssignale und die Rechenergebnisse der Teilmodule zu einem Gesamtwert für die Haftung zwischen Reifen und Fahrbahn integriert. Diese Informationen könnten außerdem dazu dienen, Systeme zur Minderung der Unfallschwere oder Systeme zur Kollisionsvermeidung gerade bei ungünstigen Witterungsbedingungen wirkungsvoller zu machen, heißt es. cm

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