Börsengang der Conti-Reifensparte Teil der Überlegungen

Nach der für das kommende Jahr geplanten Fusion mit Großaktionär Schäffler könnte die Continental ihre Reifensparte an die Börse bringen. Überlegungen für einen solchen Schritt würden immer konkreter, schreibt das Handelsblatt heute unter Berufung auf Informationen „aus dem Kreis beteiligter Personen“. Schaeffler hält aktuell 75,1 Prozent der Continental-Aktien, wird aber durch Schulden in Höhe von insgesamt 13 Milliarden Euro stark belastet. Contis Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart wolle zwar seinen Gewinnbringer „Rubber Group“ als Ausgleich zum schwankenden Autozuliefergeschäft der „Automotive Group“ festhalten, wie er zuletzt auf der Hauptversammlung des Unternehmens Ende April bekräftigt hatte. Doch die Schuldenlast von Schaeffler dürfte im Zuge der Fusion der beiden Unternehmen zumindest einen Teilverkauf der Reifensparten nötig machen, so die Zeitung weiter.

Die Reifensparte, die das Hannoveraner Unternehmen bereits rechtlich weitgehend verselbstständigt hat, wird aktuell von Finanzexperten mit rund neun Milliarden Euro bewertet; im Krisenjahr 2009 wurde als niedrigster Wert einmal sechs Milliarden Euro genannt. Am Kapitalmarkt kommen entsprechende Überlegungen offenbar gut an. Ein Börsengang der Rubber Group sei „von allen Varianten am wahrscheinlichsten“ oder „eine ideale Lösung“, heißt es dort. Auch, weil für den Verkauf der Reifensparte aus wettbewerbsrechtlichen Gründen im Prinzip nur ein asiatischer Hersteller infrage käme. Auch wenn man derzeit in der Conti-Spitze „keinen Notverkauf“ herannahen sieht – man wolle ein so wertvolles Asset nicht unter Wert verkaufen –, scheine der Börsengang auch für die „dringend erforderliche Expansion“ der Rubber Group in Asien die notwendigen Mittel einzubringen. Bisher wurde ein Großteil der Erträge des Reifengeschäftes dafür aufgewendet, um Contis Verluste in der Automotive Group zu reduzieren. ab

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