Bridgestone blickt auf eine spannende Formel-1-Saison zurück

Gravierende Regeländerungen haben in der Formel-1-Saison 2009 dafür gesorgt, dass die Rennserie so spannend war wie selten zuvor. Neben dem erstmals verwendeten Kinetic Energy Recovery System (KERS), mit dessen Hilfe die Fahrer kurzzeitig über eine erhöhte Motorleistung verfügen können, wurden auch die Slickreifen wieder eingeführt. Durch die Regeländerungen in der Aerodynamik wurde der Abtrieb der Fahrzeuge deutlich reduziert. Deshalb wurden nach elf Jahren mit Profilreifen wieder Slicks erlaubt. Das Comeback der Slicks bedeutet, dass Bridgestone weichere Reifen anbieten kann, die über eine wesentlich höhere Bodenhaftung verfügen als die Profilreifen der vergangenen Jahre. „Die Rückkehr zu Slicks wurde sowohl von den Fahrern, als auch von Millionen von Fans mit Freude erwartet“, so der Direktor von Bridgestone Motorsport Hiroshi Yasukawa. Hirohide Hamashima, der Leiter Reifenentwicklung bei Bridgestone Motorsport, zu den neuen Bedingungen: „Profilreifen sind keine natürlichen Rennreifen und sie zu echten Rennreifen zu machen, war eine große Herausforderung für uns. Die Wiedereinführung der Slicks bedeutet, dass wir unsere Technologie und unser Wissen nutzen können, um den Teams den ultimativen Rennreifen zur Verfügung zu stellen.“

Auch durch das veränderte Reglement begann die Formel-1-Saison 2009 mit einem Paukenschlag. Mit einem Doppelsieg im ersten Rennen startete ausgerechnet das neue Team „Brawn Grand Prix“ mit den Fahrern Jenson Button (Platz eins) und Rubens Barrichello (Platz zwei) in die Saison. Sieben weitere Siege sollten folgen, von denen der spätere Weltmeister Jenson Button sechs einfuhr. Red Bull Racing entwickelte sich im Laufe der Saison zum härtesten Konkurrenten des Brawn-GP-Teams. Mit dem deutschen Fahrer Sebastian Vettel sicherte sich das Team sowohl den zweiten Platz in der Fahrer- als auch in der Teamwertung.

Doch nicht nur sportlich war die Saison ereignisreich. Bereits nach zwei Rennen wurde diskutiert, ob der Doppel-Diffusor, der von Brawn, Williams und Toyota eingesetzt wurde, regelkonform war. Die Berufungsrichter wiesen den Protest von vier Teams allerdings ab. Ein Urteil, das den Verlauf der Saison entscheidend prägen sollte.

Im Mai entbrannte der Streit zwischen der Teamvereinigung Fota und dem Weltverband FIA. Hintergrund war das neue Regelwerk und vor allem die Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro. Nach längeren Diskussionen und dem Rücktritt von Max Mosley verpflichteten sich die Fota-Teams schließlich bis 2012 in der Formel 1 zu bleiben. Eine Spaltung der Rennserie war damit von Tisch.

Früher als erwartet war die Saison für Felipe Masse beendet – der Ferrari Pilot schied beim Großen Preis von Ungarn aufgrund eines Unfalls aus. Als Ersatzfahrer für den Ferrari-Piloten kam Rekordweltmeister Michael Schumacher ins Gespräch. Nach vier Jahren Abstinenz sollte er beim Großen Preis von Europa in Valencia an den Start gehen. Leider verhinderten die Folgen eines Motorradunfalls das Comeback des Jahres.

Für die neue Saison gaben sowohl BMW als auch Toyota ihren Ausstieg aus der Formel 1 bekannt. Nach Honda im vergangenen Jahr haben damit bereits drei Werksteams ihren Rückzug aus der Formel 1 angekündigt. Die entstandenen Lücken im Fahrerfeld werden allerdings von neuen Teams umgehend geschlossen. Neben dem britischen Manor-Team treten auch erstmals das extra für die Formel-1-Teilnahme gegründete Team US F1, das spanische Team Campos Grand Prix sowie der malaysische Rennstall Lotus F1 in der kommenden Saison an. Neben dem Traditionsrennstall Williams fahren alle neuen Teams mit Ford-Cosworth-Motoren. Cosworth feiert damit nach drei Jahren Pause seine Rückkehr in die Formel 1.

Was bringt die nächste Saison für Bridgestone? Nach 223 erfolgreichen Grand-Prix-Rennen auf Bridgestone-Reifen startet die Formel 1 in die 14. und vorläufig letzte Rennsaison für Bridgestone; Anfang November hatte auch der Reifenhersteller zum Ende der Saison 2010 seinen Rückzug aus der Formel 1 angekündigt. Der Vorderreifen der Formel-1-Boliden wird zuvor in der Saison allerdings deutlich schmaler sein als bisher. „Der schmalere Vorderreifen wurde eingeführt, um den Autos mehr Balance zu verleihen als bisher. Durch die Einführung der Slicks in diesem Jahr hatten die Vorderräder im Verhältnis mehr Grip als die Hinterräder, dies wird nun durch die schmaleren Reifen ausgeglichen“, so Hiroshi Yasukawa.

Eine weitere Regeländerung verbietet in der kommenden Saison das Nachtanken während des Rennens. Dadurch werden die Autos sehr viel schwerer sein. Mit diesem zusätzlichen Gewicht müssen die Reifen trotzdem optimal arbeiten können. Dieser Herausforderung wird sich Bridgestone auch nach zehn Konstrukteurs- und Fahrerweltmeisterschaften im kommenden Jahr wieder stellen. Weiterhin wird Bridgestone zusammen mit der FIA durch die Umweltinitiative „Make Cars Green“ auf umweltfreundliches Fahren aufmerksam machen.

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