2hm: Mittelfristig mehr Risiken für das Geschäft mit Kfz-Ersatzteilen

Der Markt für Kfz-Ersatzteile wird in den nächsten fünf Jahren nicht nur durch die Auswirkungen der Abwrackprämie negativ beeinflusst. Sinkende Fahrleistungen der Fahrzeuge und längere Lebensdauer der Verschleißteile werden ebenso zu einer sinkenden Nachfrage beitragen. Um den kleineren Kuchen werden sich außerdem verstärkt ausgeschiedene Vertragshändler bemühen, die durch das ausgedünnte Händlernetz der Automobilhersteller gefallen sind. Der so genannte freie Teilemarkt kämpft zudem mit einem immer breiteren Produktprogramm, verbunden mit einer hohen Kapitalbindung. Auch deswegen wird es zu einem weiteren Konsolidierungsprozess unter den Groß- und Einzelhandelsbetrieben kommen, schreibt die Strategieberatung 2hm & Associates (Mainz) im Rahmen ihres aktuellen Teilebarometers.

Marktbereinigung im Handel findet statt

Kleinere Teilehändler kommen immer stärker unter Druck: Der Marktmacht der führenden Teilegroßhändler mit dem dahinter stehenden Preisdruck haben diese wenig entgegen zu setzen. Über 90 Prozent des Teilehandels geht von einer Konsolidierung im Handel in den nächsten Jahren aus, wie 2hm herausfand. Durch den beiderseitigen Konzentrationsprozess sowohl im Handel als auch bei deren Kunden (Freie Werkstätten) werden die Marktpreise weiter erodieren. Ebenso wirkt sich hierbei die Komplexität durch die steigende Produktvielfalt aus, was sich wiederum auf die Kostenseite niederschlägt. Mit 43 Prozent wird dies insgesamt als ein Risiko angesehen, bei den kleineren Betrieben sind es sogar fast hundert Prozent. Nach wie vor wird die längere Lebensdauer der Verschleißteile als größtes Manko für die Branche angesehen, da damit langfristig die Grundlage des Geschäftes entzogen wird. Diese Meinung vertreten fast alle befragten Händler, was durch die Auswirkungen der Abwrackprämie verschärft wurde.

Weniger Sorge, und zwar nur einem Viertel des Handels, bereitet das größere Angebot von asiatischen Teileherstellern und von Budgetmarken. Überhaupt spielt eher die Problematik eine Rolle, dass sich die Sortimentsvielfalt und damit die Kapitalbindung weiter erhöht, was wiederum den kleineren Betrieben größere Probleme bereitet.

Kfz-Teilehandel mit System

Die Veränderungen im Teilemarkt machen deutlich, dass der Druck auf die Positionierung der Marktteilnehmer massiv zunehmen wird. Das gilt sowohl für die einzelne Werkstatt als auch für den Groß- und Einzelhandel. Was ist also dringend zu tun? „Die Kfz-Werkstatt benötigt eine Positionierung; sie muss sich entscheiden, ob sie eher Qualitätskäufer oder Preiskäufer anspricht“, so Hans Herrmann, Direktor Automotive bei 2hm. Denn die Mitte bricht, wie in anderen Branchen, weg. Einen entsprechenden Schritt in dieser Richtung ergibt sich durch die differenzierten Werkstattsysteme, die von den Großhandelsgruppen bereits angeboten werden. Auch hier gilt: Zukunft hat man nicht, Zukunft schafft man sich!

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