AIT entwickelt Bewertungsmethode für Motorradreifen

Das Mobility Department des Austrian Institute of Technology (AIT) hat eine Bewertungsmethode für Motorradreifen entwickelt, um zu einer höheren Fahrsicherheit einspuriger Kraftfahrzeuge beizutragen. „Bis vor Kurzem gab es kaum Möglichkeiten Motorradreifen einer objektiven Bewertung zu unterziehen“, heißt es zur Motivation für das Projekt. Und da sich eine falsche Zweiradreifenwahl in der täglichen Praxis gefährdend auf die Verkehrssicherheit der einspurigen Fahrzeuge auswirken könne, hat man auf Abhilfe gesonnen und verspricht diese nun dank „RoadSTAR“. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eigentlich zwar eine Forschungsinfrastruktur zur Erfassung des Straßenzustandes, doch ab sofort sollen damit auch Motorradreifen bewertet werden können. Dazu untersucht ein mobiles Labor bei genau definierten Messbedingungen Motorradreifen unterschiedlichster Dimensionen hinsichtlich Griffigkeitsverhalten und Haltbarkeit. Dadurch komme man anders als bei den üblicherweise diesbezüglich durchgeführten Tests, die dem AIT zufolge „oftmals subjektiv und ungenügend“ sind, zu hoch qualifizierten Ergebnissen. „Wir sind sehr zufrieden mit bisherigen Ergebnissen. Diese neue Methode zur realen, hochqualitativen Datenerfassung des Verhaltens von Motorradreifen auf der Straße, ermöglicht es uns eine objektive Bewertung von Motorradreifen durchzuführen. Dadurch verbessert sich die Fahrsicherheit für MotorradfahrerInnen um ein Vielfaches“, so Peter Saleh, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mobility Department des AIT.

Gemeinsam mit dem Onlinemagazin Motorrad-Reporter.at, dem TGM Wien und der Firma Technische Taten hat er das Projekt rund um die neuartige Bewertungsmethode für Motorradreifen vorangetrieben. Eigens dazu wurden demnach spezielle Felgenprototypen für Motorradvorder- und -hinterradreifen entwickelt und angefertigt, die für Messungen mit „RoadSTAR“ verwendet werden können. Auf Referenzstrecken mit konstanten Fahrbahnverhältnissen könnten durch die neue Bewertungsmethode nun kostengünstig Verschleißtests und Griffigkeitsmessungen von Reifen durchgeführt werden, heißt es. Pilotversuche sollen dabei gezeigt haben, dass auch bei wiederholten Messungen gute Ergebnisse erzielt werden und somit unbefangene und aussagekräftige Motorradreifenvergleichstests realisierbar sind. „Erstmals können Motorradreifen auf realen Straßenbedingungen objektiv beurteilt werden. Mit dieser innovativen Möglichkeit, ab sofort Reifen auch von einspurigen Kraftfahrzeugen zu bewerten, kann in der Motorradbranche das Thema Reibwertverhalten (Grip) wertfrei diskutiert werden“, so das Forscherteam, das im Rahmen eines weiteren Projekts zukünftig auch die Auswirkungen der Reifenkontur auf das Handling beim Kurvenfahren untersuchen will und entsprechende Vorarbeiten eigenen Worten zufolge bereits in Angriff genommen hat.

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