ArvinMeritor verkauft Felgengeschäft an Brasilianer

Der Umsatz des Automobilzulieferers ArvinMeritor (Troy/Michigan) ist im letzten Quartal um fast die Hälfte eingebrochen und betrug nur noch 993 Millionen Dollar, der Verlust (net loss) belief sich auf 162 Millionen Dollar. In der Not hat sich ArvinMeritor vom größten Teil seines Chassis-Geschäftes (51-Prozent-Beteiligung an Gabriel de Venezuela, Gabriel Ride Control Products Nordamerika sowie die Meritor Suspension Systems) getrennt und will jetzt – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – sein Stahlrädergeschäft mit Werken in San Luis Potosi (Mexiko) und Limeira (Brasilien) an den brasilianischen Wettbewerber im Rädergeschäft Iochpe-Maxion S.A. zu einem „Basispreis“ von 180 Millionen Dollar verkaufen.

Das Übernahme- und Verkaufsabkommen zwischen ArvinMeritor und dem brasilianischen Konzern beinhaltet eine Fabrik in San Luis Potosi (Mexiko) mit einer Jahreskapazität von etwa sechs Millionen Rädern pro Jahr bei 400 Mitarbeitern und eine Fabrik in Limeira (Brasilien) mit einer Jahreskapazität von etwa 14 Millionen Einheiten bei 800 Mitarbeitern. Die hergestellten Stahlräder tragen den Traditionsnamen Fumagalli, werden überwiegend auf Pkw, aber auch auf Pick-ups, SUVs bis hin zu leichten Nutzfahrzeugen verbaut. Weil ArvinMeritor fest in der nordamerikanischen Erstausrüstung verankert ist, übernimmt Maxion auch das Servicebüro in Troy mit etwa 20 Mitarbeitern und drei gemieteten Lagern. Im Zeitraum Oktober 2007 bis September 2008 (dem Geschäftsjahr von ArvinMeritor) hatte das US-Unternehmen mit seinem Rädergeschäft einen Nettoumsatz von etwa 325 Millionen Dollar erzielt.

Die von Ivoncy Brochmann Ioschpe (dessen Familie derzeit 28,34 Prozent der Anteile am Unternehmen hält) geführte brasilianische börsennotierte Holding setzte im letzten Jahr knapp 700 Millionen Euro um und beschäftigt derzeit um die 6.500 Mitarbeiter. Außer Rädern stellt die Sparte Maxion Sistemas Automotivos Ltda. des in Sao Paulo ansässigen Konzerns noch Fahrzeugrahmen für Nutzfahrzeuge her, die Schwestersparte Amsted Maxion Fundicao e Equipamentos Ferroviários auch für die Eisenbahn. Die Division „Wheel and Chassis“ stellt unter anderem Stahlräder für Lkw, Busse und landwirtschaftliche Fahrzeuge her, die Bahnschwester fertigt übrigens auch Eisenbahnräder. Der heimische Marktanteil bei Stahlräderndürfte bei etwa 60 Prozent. Die Division hat Fabriken in den Bundesstaaten Sao Paulo, Resende und Rio de Janeiro, beschäftigt etwa 3.100 Mitarbeiter und trug im letzten Jahr zwei Drittel zum Konzernumsatz bei. Fahrzeugräder werden in Cruzeiro (Bundesstaat Sao Paulo), aber auch im chinesischen Nantong gefertigt. Auf dem Gelände der Lkw-Fabrik, die Volkswagen unlängst verkauft hat und jetzt MAN Lateinamerika heißt, unterhält Maxion ferner eine Komplettradmontage.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert