Fallende Kautschukpreise entlasten Hersteller – endlich

Seit Anfang dieses Jahres hat sich der Preis für Naturkautschuk an den internationalen Warenbörsen quasi nicht verändert, sondern hat sich auf dem niedrigen Niveau von 1,70 US-Dollar pro Kilogramm (für den Gütegrad RSS3) eingependelt. Dieser Preis liegt somit rund bei der Hälfte dessen, was im vergangenen Sommer bezahlt werden musste (3,30 Dollar), und bei nur noch 40 Prozent dessen, was die Reifenhersteller im Durchschnitt des vergangenen Jahres kalkulieren mussten. Aufgrund der in der Regel bei sechs Monaten liegenden Zeitverzögerung, bis etwaige Preissenkungen auch beim Reifenhersteller in den Bilanzen ankommen, machen sich die anhaltend niedrigen Preise erst im zweiten Quartal wirklich in der Reifenbranche bemerkbar. Im vergangenen Jahr, so die Deutsche Bank, musste Michelin für Naturkautschuk weltweit rund 1,5 Milliarden Euro bezahlen (inklusive Synthesekautschuk 2,7 Milliarden Euro), Continental zahlte 700 Millionen Euro (1,7 Milliarden) und Pirelli 500 Millionen Euro (900 Millionen Euro). Üblicherweise würden geringere Belastungen durch die Rohstoffkosten zu 90 Prozent an die Erstausrüstungskunden weitergereicht, während sie nur zu zehn Prozent beim Verbraucher auf den Ersatzmärkten ankommen. Folglich blieben – so rechnet die Bank weiter – immerhin rund zwei Drittel der Ersparnis durch die fallenden Naturkautschukpreise bei den Reifenherstellern selbst.

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