B&J Rocket, Matteuzzi und CIMA Impianti auf der Tyrexpo Asia

Am Stand von Newera Equipment – dem führenden Lieferanten von Werkstattzubehör und -ausrüstungen sowie ganzer Systemlösungen für Runderneuerungsanlagen in Südostasien – trafen sich auch in diesem Jahr zu allererst die an Runderneuerung interessierter Messebesucher der Tyrexpo Asia. Dies hatte einen einfachen Grund: Es waren die europäischen Anbieter wie etwa B&J Rocket, Matteuzzi, CIMA Impianti, Steinbichler, MAE und Co., die allesamt ihre Produkte in Südostasien über Newera Equipment vermarkten lassen und die den Newera-Stand für sich in Beschlag nahmen. Auch hier zeigte sich – wie überall auf der Singapurer Messe – die vorsichtig-abwartende Haltung der Unternehmen.

So ist man bei B&J Rocket, einem der führenden Hersteller von Rauklingen und Rausystemen, etwa überzeugt davon, dass ein Großteil der Runderneuerer in Deutschland „auf Kurzarbeit“ ist, also die Produktion aufgrund der Nachfragesituation deutlich zurückfahren musste. „Wir wollen die Zeit aktuell nutzen, um uns auf das Danach vorzubereiten“, sagt B&J-Geschäftsführer Andreas Müller. Man müsse derzeit den Markt ganz genau beobachten, damit Projekte, die derzeit in Planung sind, schnell umgesteuert werden können, sollten sich die Marktverhältnisse in Zeiten großer wirtschaftlicher Unsicherheit kurzfristig ändern.

Aber entsprechende Veränderungen am Markt würden nicht nur dadurch bestimmt, was in landläufig nur noch als „die Krise“ bezeichnet wird. Sondern auch unabhängig davon zeigten sich weltweit gewisse Niedergangserscheinungen der Runderneuerungsbranche, die sich zumindest im Vergleich zur Neureifenindustrie zeigten, so Müller weiter. Gerade vor diesem Hintergrund sei es wichtig, den Mehrwert der eigenen Produkte und Dienstleistungen ständig zu steigern. So biete B&J neuerdings etwa einen umfangreichen Webshop sowie eine Online-Datenbank. Hier kann die globale Kundschaft also nicht nur B&J-Produkte bestellen, sondern auch Datenblätter, Kataloge, Bildmaterial, etc. herunterladen. Außerdem fänden Online-Schulungen statt, zu denen umfangreiche Unterlagen zum Download bereit stehen. Insgesamt, so Andreas Müller weiter, gehe es beim intensivierten Webauftritt des Schweizer Unternehmens darum, eine sinnvolle Verkaufsunterstützung zu leisten und die Händlerschaft von den Vorzügen des B&J-Angebotes zunehmend zu überzeugen.

Auch beim italienischen Ausrüster Matteuzzi, der Anlagen und Anlagensysteme für die Runderneuerungsbranche und Neureifenindustrie fertigt, erwartet man das Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise. Wie Geschäftsführer Emilio Matteuzzi gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG meint, werde demnächst die Nachfrage aus der Neureifenhersteller wieder anziehen. So sei erst kürzlich in Italien eine neue Entgratungsanlage vorgestellt worden, die in der Neureifenfertigung Anwendung finden werde. Insgesamt, so glaubt Matteuzzi, werde der Anteil des Umsatzes, den das italienische Traditionsunternehmen (seit 53 Jahren am Markt) mit Neureifenherstellern macht, immer wichtiger werden.

Dennoch sei es wichtig, auf Wachstumsmärkten auch mit dem kompletten Anlagensortiment für die Runderneuerungsbranche präsent zu sein, wie dies durch Newera für Matteuzzi in Südostasien vertrieben wird. China beispielsweise bedeute dem Unternehmen aus Bologna einiges, folglich vertreibe man dort nicht über den Singapurer Partner, sondern auch direkt. Es sei zwar aktuell auch in China nicht leicht, den Markt zu prognostizieren, dennoch ist dort die Marktlage bei Nutzfahrzeugreifen noch vergleichsweise akzeptabel, denn der Markt wächst (laut aktueller Studien) immerhin. Es seien insbesondere die zahlreichen Produktionsstätten, die immer noch über vergleichsweise altes Equipment verfügen – ob für die Herstellung von Neureifen und runderneuerten Reifen –, die in China ein großes Potenzial für Maschinenhersteller und Systemanbieter darstellen, erläutert Emilio Matteuzzi. „Selbst wenn der Markt dort kleiner werden sollte, könnte unser Marktanteil steigen“, zeigt sich der Geschäftsführer überzeugt. Gerade bei den qualitativ hochwertigen und hochautomatisierten Anlagen, die man liefern könne, erwarte Matteuzzi einen Marktvorteil gegenüber dem Wettbewerb.

Auch bei CIMA Impianti muss man die aktuelle Marktsituation zur Kenntnis nehmen, so Alessandro Vignolini. Der Hersteller von Vulkanisationspressen zeigt sich davon aber nicht sonderlich beeindruckt und startet aktuell eine Produktoffensive. Laut Vignolini, werde CIMA jetzt in den Markt mit Raumaschinen für große EM-Reifen zwischen 35 und 63 Zoll einsteigen, außerdem soll es die CIMA-Vulkanisationspressen für die Neureifenindustrie und die Heißrunderneuerung in Zukunft auch komplett in „EcoLine“-Versionen geben, mit denen sich die Heizkosten um 20 bis 25 Prozent senken lasse. Darüber hinaus werden die neuen EcoLine-Pressen auch beim Formenwechsel etliches an Zeit einsparen; laut Alessandro Vignolini sei dieser aufwendige Vorgang in der Hälfte der Zeit zu leisten. Auch gebe es ganz allgemeine Effizienzsteigerungen.

Unternehmen, die nicht komplett in neue Anlagen investieren wollen, wolle CIMA Impianti hingegen einen so genannten „Retro-Fit“ anbieten, also eine Nachrüstung. Neue und adaptierte Vulkanisationspressen seien aufgrund der höheren Baukosten natürlich auch teurer als die des bestehenden Sortimentes. Dennoch würden sich die höheren Investitionskosten alsbald durch die geringeren Betriebskosten rechnen. Erstmals zeigt das italienische Unternehmen entsprechende Anlagen auf der Autopromotec in Bologna.

Es seien insbesondere solche, höherwertigen Anlagen, mit denen europäische Unternehmen im Wettbewerb mit chinesischen Herstellern konkurrieren könnten. Standard-Vulkanisationspressen zu bauen sei heutzutage keine Geheimwissenschaft mehr, so dass der Markt auch und gerade durch Anbieter aus China überrannt wird. Aber eine Vulkanisationspresse für so genannte „Giant Tyres“, also EM-Reifen bis 63 Zoll, zu fertigen, zu installieren und zu warten, dazu gehöre langjährige Erfahrung und Know-how, das CIMA Impianti jedenfalls seinen Kunden bieten könne.

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