Kritischer Umgang mit dem Thema „Abwrackprämie“ angemahnt

Die Unternehmensberatung BBE Retail Experts plädiert für einen kritischen Umgang mit dem Thema „Abwrackprämie“ bzw. dafür, dass durch den Erfolg der Umweltprämie eine aktive Marktbearbeitung durch die Automobilhändler nicht in den Hintergrund gedrängt wird. „So notwendig und erfreulich die Belebung des Absatzes von neuen Automobilen unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten zu sehen ist, darf sie in keinem Fall den Blick weglenken von den Managementaufgaben, die nach wie vor im Hintergrund – unter anderem für die Unternehmer der Automobilhandelsbetriebe – dringender denn je anstehen“, heißt es. Gerade aber die Gefahr, wichtige Aufgaben zu vernachlässigen, bestehe aktuell für diejenigen Unternehmen, die von der Prämienwelle im wahrsten Sinne des Wortes überrollt wurden und werden. Verkäufer und Unternehmer steckten ihre gesamte Aufmerksamkeit in das Abarbeiten des durch die Umweltprämie ausgelösten Nachfrage- und Auftragsvolumens, wobei mitunter allerdings eine aktive Marktbearbeitung im Sinne von Neukundengewinnung und Bestandskundenmanagement auf der Strecke bleibe.

Zwar gelange durch die Prämienaktion zwar auch ein Anteil an Neukunden ins Autohaus, doch sei deren „Wertigkeit“ eine andere als üblicherweise beim Neuwagenkauf. „Der Durchschnittspreis der Fahrzeuge, die vermehrt durch die ‚Abwrackprämie’ verkauft werden, liegt bei ca. 8.000 Euro (ohne MwSt., Prämie hiervon noch nicht abgezogen). Bei einem durchschnittlichen Ertrag je Fahrzeug von rund zehn Prozent würden damit ca. 800 Euro je Fahrzeug beim Händler verbleiben. Dagegen würden bei einem ‚klassisch’ verkauften neuen Pkw für ca. 26.500 Euro (Schätzung für Neufahrzeugdurchschnittspreis 2008) und ebenfalls zehn Prozent Bruttoertrag 2.650 Euro beim Händler verbleiben. Oder anders gesagt: Der gleiche Händler muss drei bis vier Neufahrzeuge über die Umweltprämienaktion verkaufen, um einen ‚klassischen’ Kunden zu ersetzen“, rechnen die BBE Retail Experts vor und richten zugleich den Appell an den Automobilhandel, jetzt die unternehmerischen Weichen für das Jahr 2009 zu stellen und deutlich mehr Energie für die Segmente/Kundengruppen aufzubringen, die „im Schatten der Umweltprämie verweilen“.

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