Wennemers Millionen-Abfindung wird harsch kritisiert

Die millionenschwere Abfindung für den Ende August zurückgetretenen Continental-Chef Manfred Wennemer ist unter niedersächsischen Politikern auf scharfe Kritik gestoßen. Wirtschaftsminister Philip Rösler (FDP) sagte, eine solche Zahlung sei „in der jetzigen Situation schwer vermittelbar“, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). Der SPD-Landesverband sprach von einem Beleg für „ein pervertiertes Vergütungssystem, das in den Vorstandsriegen von Großunternehmen herrscht“. Die Abfindung passe „nicht in die Landschaft“, hieß es vonseiten der CDU. Die Grünen kritisierten die Zahlung vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Schließung von Continental-Reifenwerken als „mehr als zynisch“.

Nach dem Rücktritt Wennemers wurde dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Restwert seines bis September 2011 gültigen Vertrages ausgezahlt, so die HAZ weiter – dies waren mehr als 7,1 Millionen Euro. Wennemer mache „sich die Taschen voll“, während die Beschäftigten in der Reifenproduktion ihre Gesundheit verschlissen hätten und nun mit Sozialplan und Arbeitslosengeld abgefunden werden sollen, kritisierte der hannoversche Bundestagsabgeordnete Gerd Anders (SPD). „Das ist einfach unanständig.“ Wennemer habe in seiner Amtszeit durch die Verlagerung von Produktion in Niedriglohnstandorte dem Lohndumping Vorschub geleistet und dem Standort Niedersachsen „nachhaltig geschadet“, ergänzte SPD-Präsidiumsmitglied Detlev Tanke.

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