Der deutsche Pkw-Stahlradersatzmarkt

Die Stimmung im deutschen Räderersatzmarkt ist überwiegend schlecht. Das gilt für die Vermarkter von Aluminium- wie von Stahlrädern. Da sich die Substitution – Verschiebung der Anteile von Stahl auf Aluminium – zwar abgeschwächt hat, gleichwohl aber offensichtlich noch nicht abgeschlossen zu sein scheint, ist die Stimmung auf der Stahlradseite jedenfalls noch schlechter als auf der Aluminiumradseite.

Nach den guten Jahren 2005 und 2006, als jeweils um die 3,5 Millionen Pkw-Stahlräder in deutschen Landen verkauft worden sind, kam der Einbruch: 2007 wurden nur noch 2,8 Millionen Einheiten abgesetzt, im letzten Jahr noch 2,2 Millionen und für 2009 sind die Prognosen grottenschlecht. Wenn der Absatz tatsächlich unter zwei Millionen Einheiten im deutschen Ersatzmarkt absinken sollte, dann wäre das ein historisches Tief.

Die Aussichten sind für 2009 also alles andere als erquicklich: Die Kfz-Neuzulassungen gehen zurück, die Wirtschaftskrise beutelt das Land und der Autofahrer will sparen. Dass mancher vielleicht an der falschen Stelle spart und doch zulasten der Sicherheit (weil er auf den Kauf von Winterreifen verzichtet), mag eine Erklärung sein, ein Trost ist das nicht.

Ein Lichtblick für die Stahlräderzunft ist die Abwrackprämie! Denn es werden nicht Ober- und auch kaum Mittelklassemodelle gekauft, um an die Prämie zu kommen, sondern Kleinwagen. Kleinwagen sind aber traditionell die Zielgruppe der Stahlrädervermarkter im Herbst. Für die Kleinwagen und Kompaktautos, die wegen der Abwrackprämie jetzt gekauft werden (Polo, Corsa und Co.), fehlt noch der zweite Radsatz. Kommen sie auf Aluminiumrädern in den Markt, dann werden im Herbst Aluräder- und Stahlräderverkäufer darum wetteifern, wer das Rennen macht. Wenn die Preise von Stahl und Alu zu dicht beieinander liegen, wird es das Stahlrad schwer haben, aber es hat eine realistische Chance, denn die Zielgruppe ist die der Pfennigfuchser, nicht der automobil-affinen Autofahrer. Kommt das im Rahmen der Abwrackprämie erworbene Auto auf Stahlrädern auf deutsche Straßen, dann wird der Verbraucher im Herbst seine hoffentlich gekauften Winterreifen kaum mit Aluminiumrädern komplettieren: Entweder er kauft einen zweiten Satz Stahlräder oder er lässt seinen Händler ummontieren, nutzt also die bereits montierten Stahlräder auch im Winter. Diesen Kunden könnten im Frühjahr 2010 eine lukrative Zielgruppe sein – für die Aluräderbranche.

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