ÖAMTC: Nur „echte“ SUV-Winterreifen in der kalten Jahreszeit

Der Trend zum SUV (Sport Utility Vehicle) scheint ungebrochen. Nicht zuletzt, weil die sportlichen Geländefahrzeuge den Eindruck der automobilen Universallösung vermitteln. Dies gilt aber auf keinen Fall für die auf diesen Fahrzeugen so beliebten Allroundreifen. Für SUV-Fahrer ist die Qual der richtigen Reifenwahl noch größer als für Pkw-Benutzer. Normalerweise hat man als Pkw-Lenker die Auswahl zwischen drei Arten von Reifen: Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen. Nicht so bei den SUVs, für die gibt es nämlich gleich mindestens fünf Reifenarten zur Auswahl. Diese fünf Reifentypen wurden in einem aufwändigen ÖAMTC-Spezialreifentest auf den verschiedensten Fahrbahnoberflächen miteinander verglichen. „Wer seinen SUV auch auf Schneefahrbahn verwenden will, muss unbedingt echte Winterreifen montieren. Mit den anderen vier Reifensorten wird vor allem die Bergabfahrt auf Schnee zur unkontrollierbaren Schlitterpartie“, zieht ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel Bilanz. Die Testergebnisse des ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring-Club) im Detail:

– Hochgeschwindigkeits-Sommerreifen für Straßeneinsatz: Wie der Name dieser Reifenart schon sagt, ist der Typ UHP nur für den Sommer geeignet. „Unter sommerlichen Bedingungen bietet dieser Reifen sehr gute Leistungen“, resümiert der ÖAMTC-Experte.

– Allroundreifen für Straße und leichtes Gelände: Trotz seiner M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) sollte man diesen Reifen besser nur im Sommer fahren. „Auf Schneefahrbahn kommt man mit diesem Reifen dank Allradantrieb zwar die Bergstraße hinauf. Nur wenn man wieder hinunter fährt, hat der Reifen beim Bremsen kaum Halt und in Kurven geht es geradeaus weiter“, warnt Eppel. „Lebensgefährliche Situationen sind somit vorprogrammiert.“

– Allroundreifen für schweres Gelände und Straße: Der Typ AT (All Terrain) ist für den Einsatz auf der Straße weniger geeignet und auf Schneefahrbahn als gefährlich einzustufen. „Auf nasser und trockener Straße muss man zu Gunsten besserer Offroad-Eigenschaften Abstriche bei Griff und Komfort machen, auf Schnee geht es mit diesem „Allzweckreifen“ mit M+S-Kennzeichnung unkontrollierbar bergab“, so der Clubexperte.

– Geländereifen für reinen Offroad-Einsatz: Wer im ganz tiefen und weichen Gelände unterwegs sein will, greift normalerweise zum Typ MT. Dieser Reifen liefert allerdings nur auf weichem Untergrund sehr gute Ergebnisse beim Offroad-Fahren. „Auch beim Aquaplaning waren die Ergebnisse wegen der großen Profiltiefe top – aber das war es dann auch schon“, sagt der ÖAMTC-Mann und fügt hinzu: „Die M+S-Kennzeichnung täuscht auch hier fälschlicherweise gute Wintereigenschaften vor. Außerdem ist das Abrollgeräusch so laut und nervend, dass es vom Verkehrsgeschehen ablenken kann.“

– Winterreifen für Straßen mit und ohne Schneefahrbahn: Echte Winterreifen für SUVs sehen ihren „kleinen Brüdern“ aus dem Pkw-Bereich sehr ähnlich. Ihre Technologie stammt teilweise von Pkw-Reifenmodellen und sie tragen oft, zusätzlich zur verdienten Bezeichnung M+S, das Schneeflockensymbol an der Seite. „In punkto Fahren auf winterlichen Straßen, Komfort und auch Rollwiderstand hat dieser echte Winterreifen sehr gut abgeschnitten. Diese Reifenart ist also die einzige, die im Winter auf einem SUV montiert werden sollte“, sagt Friedrich Eppel abschließend.

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